Der Stern im Fokus der Produktpiraten

Mercedes hat zunehmend mit Produktfälschungen zu kämpfen: Bei Online-Marktplätzen und in Social Media stieg deren Zahl im Jahr 2022 um mehr als 23 Prozent auf 155.000 Fälle.

Insgesamt seien im vergangenen Jahr mehr als 1,6 Millionen Produktfälschungen bei über 620 Razzien beschlagnahmt worden, teilte Mercedes mit. Die Angebote der Produktfälscher sind vielseitig: von Bremsscheiben über Räder bis zu Lenkungs- und Karosserieteilen.

Typische Alarmsignale für Produktfälschungen sind ein deutlich niedrigerer Preis, Auffälligkeiten in der Produktqualität oder der Verkauf über zweifelhafte Online-Quellen. Teilweise lässt sich sofort an den Produktbildern oder an den Bezeichnungen erkennen, dass es sich nicht um Originale handeln kann, da Mercedes diese Produkte gar nicht herstellt.

"Organisierte Produktfälscherbanden lassen ihre qualitativ minderwertigen und oftmals gefährlichen Waren meistens unter menschenunwürdigen Bedingungen ohne Rücksicht auf Menschenrechte herstellen“, sagte Mercedes-Vorständin Renata Jungo Brüngger. Optisch lassen sie sich von den Originalteilen nur schwer unterscheiden.

Beim Handel mit gefälschten Waren nutzen die Fälscherbanden die weitgehende Anonymität und die dezentrale Natur der Online-Marktplätze und -Technologien aus. Daher will Mercedes-Benz die strategischen und operativen Maßnahmen gegen Fälschungen im Online-Handel weiter ausbauen.

Wie rasant sich das Problem entwickelt, zeigt die Zoll-Jahresstatistik 2022. Demnach hat die Behörde im vergangenen Jahr Waren im Wert von 435 Millionen Euro beschlagnahmt. Im Jahr zuvor betrug der Warenwert noch 315 Millionen Euro.

Das Gros der gefälschten Produkte kommt aus Asien: Mit einem Anteil von 58 Prozent ist China als Herkunftsland der Spitzenreiter, weitere 16 Prozent kommen aus Hongkong. Lediglich die Türkei hat mit 11 Prozent noch einen nennenswerten Anteil.

Aus dem Datencenter:

Atfermarket - Auswirkungen der Elektrifizierung