Mike Nefkens soll Here in neue Phase führen

Mike Nefkens wird neuer CEO von Here. Das gab der Kartendienst bekannt. Nefkens wird seinen Posten zum 2. Januar 2024 antreten. 

Er folgt auf Edzard Overbeek, der bereits im April seinen Posten als Here-Chef nach mehr als sieben Jahren abgegeben hatte. In der Zwischenzeit haben Denise Doyle und Adeel Manzoor im Tandem die Geschäfte an der Spitze von Here geführt. Beide sind Mitglieder der Geschäftsführung, Doyle als Chief Data Officer und Manzoor als Chief Financial Officer.

Nefkens bringt mehr als 30 Jahre Erfahrung in Führungspositionen mit, unter anderem bei Hewlett Packard. Zudem hat er Erfahrung bei der Steigerung von Kundenzufriedenheit und B2B-Wachstum sowie der Förderung von Teamkultur.

All dies sind Fähigkeiten, die Nefkens jetzt bei Here einbringen soll, denn er soll den Kartendienst in die nächste Innovations- und Wachstumsphase führen. Eine Aufgabe, die mit hohen Erwartung verknüpft ist, denn zuletzt war es etwas ruhig um Here geworden.

Audi, BMW und Mercedes, die Haupt-Anteilseigner des Kartendienstes, hatten Here 2015 von Nokia für 2,6 Milliarden Euro übernommen, um sich in Sachen Karten und Daten unabhängig von Google und Co aufzustellen – vor allem im Hinblick auf das autonomen Fahren.

Doch der Plan ging bisher nicht ganz auf: Zum einen nimmt das autonome Fahren sehr langsam erst Fahrt auf und kommt bei weitem nicht in der Wucht und Schnelle, wie es noch vor sieben oder acht Jahren angenommen wurde. Zum anderen haben sich die Partnerschaftsverhältnisse erneut gedreht. So ist Mercedes im Frühjahr mit eben dem Riesen aus den USA eine Partnerschaft für Kartendaten eingegangen, gegen den man sich ursprünglich mal wappnen wollte: Mit Google.

Es zeigt also alles darauf hin, dass Here sich seinen Platz zwischen den Kartendaten-Lieferanten neu erarbeiten muss – und zwar als profitables Unternehmen. Denn, so war zu lesen, hat Edzard Overbeek in seiner Amtszeit über 1,5 Milliarden Euro Verlust angehäuft, sodass die Anteilseigner im Frühjahr frisches Geld nachschießen mussten. Man kann gespannt sein, welchen Weg Nefkens mit Here einschlägt.