Der japanische Autohersteller Mitsubishi und sein Allianzpartner Renault stehen Medienberichten zufolge vor einer grundlegenden strategischen Entscheidung. Mitsubishi erwäge, für den europäischen Markt bestimmte Modelle in französischen Werken von Renault bauen zu lassen, schrieb die japanische Zeitung "Japan Times" am Mittwoch. Sie beruft sich auf eine Person, die mit der Angelegenheit vertraut ist. Auch die "Financial Times" berichtete über diesen Plan.
Demnach könnte eine Entscheidung schon am Donnerstag fallen. Sprecher beider Unternehmen wollten zu den Spekulationen keine Stellung nehmen.
Renault hält 43,4 Prozent an Nissan und Nissan wiederum 34 Prozent an Mitsubishi.
Der Branchenanalyst David Leggett von dem Beratungs- und Analyseunternehmen GlobalData sagte zu dem möglichen Schritt, Mitsubishi könne dadurch seine Entscheidung rückgängig machen, sich vollständig aus Europa zurückzuziehen, wenn die aktuellen Modelle an ihr Produktionsende gekommen seien. Zudem könnten die in Europa produzierten Modelle mehr auf die Wünsche der Kunden abgestimmt werden. "Mehr aus der Allianz mit Renault und Nissan zu machen wird auch bei den Aufsichtsratsmitgliedern von Mitsubishi gut ankommen," so der Analyst.
"Der Allianzpartner Renault hat Kapazitäten frei in französischen Werken, die für dieses Vorhaben genutzt werden könnten. Mitsubishi könnte mit einer solchen Kooperation die Auslastung erhöhen und Jobs sichern." Der französische Staat, der ein zentraler Anker-Aktionär von Renault ist, würde diesen Schritt gewiss unterstützen, so Leggett.