Mobile.de festigt Dominanz

Deutschlands größte Online-Gebrauchtwagenplattform Mobilie.de baut seine Marktposition weiter aus. Das Unternehmen verzeichnete im abgelaufenen Geschäftsjahr monatlich 5,3 Prozent mehr Aufrufe als im Vorjahr und kommt pro Monat auf nunmehr 107 Millionen Aufrufe von rund 20 Millionen individuellen Nutzern. Händler, die ihre Gebrauchtwagen auf der Plattform vermarkten, erhielten dadurch 7,1 Prozent mehr Anfragen.  "Wir haben die Nachfrage in allen zentralen Bereichen weiter gesteigert und dem Handel so mehr Wert geliefert als im Vorjahr", sagte Mobile-CEO Ajay Bhatia.

Das Ergebnis sei eine Folge "substanzieller" Investments in die Kundengewinnung, so Bhatia weiter. Tatsächlich gab die Plattform im August einen umfassenden Umbau des eigenen Angebots bekannt, bei dem eine Reihe neuer Features freigeschaltet und eine neue Tarifstruktur eingeführt wurde. Diese dürfte über ein neues Top-Tarifpaket auch dazu geführt haben, die Umsätze von Mobile.de zu steigern. Auch die derzeit maue Nachfrage dürfte Händler dazu veranlassen, mehr Geld in die Vermarktung ihrer Gebrauchten zu investieren.

Aktuelle Umsatzzahlen nennt Mobile.de nicht. Laut den jüngsten im Bundesanzeiger veröffentlichten Geschäftsberichten verzeichnete das Unternehmen jedoch 2020 einen Umsatz von rund 329 Millionen Euro, wovon knapp 102 Millionen als Gewinn übrigblieben. 2021 sank der Umsatz auf rund 321 Millionen Euro. Die Zahl der Inserate in Deutschland lag zuletzt bei etwa 1,2 Millionen. Vor Corona und dem damit einhergehenden Fahrzeugmangel kam Mobile auf rund 1,5 Millionen. Die Nummer zwei in Deutschland, Autoscout24 zählt derzeit rund 850.000 Inserate in Deutschland.

Noch stärker als das klassische Inseratsgeschäft wuchs das Leasinggeschäft. Während das Angebot von 12.000 auf 27.000 Inserate stieg, legte die Zahl der Suchanfragen um 77 Prozent zu, die Zahl der Leads an Händler habe sich verdreifacht. Gewachsen ist auch das Finanzierungsgeschäft. Das Nettofinanzierungsvolumen sei um 20 Prozent gestiegen.

Die Angebotspreise für Gebrauchtwagen erlebten 2023 ein Auf und Ab. Infolge des Fahrzeugmangels stiegen diese bis Mai auf den Jahreshöchststand von durchschnittlich 33.889 Euro. Danach sanken die Preise bis zum Jahresende auf durchschnittlich 32.820 Euro. Erstmals nach drei Jahren waren Gebrauchte damit im Jahresvergleich wieder günstiger.