Westeuropa und vor allem Deutschland stehen offenbar bei GM wieder oben auf der Prioritätenliste. Man wird für diese Märkte mit ziemlicher Sicherheit ein speziell zugeschnittenes, elektrisches Portfolio zusammenstellen – ohne Hybride und Plug-in-Hybride. Allein 2,2 Milliarden Dollar ließ sich GM den Umbau seines ehemaligen Werks in Detroit-Hamtramck kosten. In dieser sogenannten Zero-Factory werden ausschließlich Elektroautos vom Band rollen. Für einen vermutlich ähnlich hohen Betrag wurde die sehr flexibel ausgelegte Elektro-Architektur Ultium entwickelt. Auf ihr soll so gut wie jede Karosserieform in jeder Größe passen. Die Spanne reicht vom Kleinwagen bis zum in Amerika obligatorischen Pick-up.
Mit Letzterem startet GM seine Elektrooffensive zunächst auf dem Heimatmarkt. Der GMC Hummer EV Pick-up ist ein rollender Superlativ. Bislang hat kein anderes Elektrofahrzeug eine größere Batterie (über 200 kWh), mehr Leistung (1000 PS) und einen Unterbau, mit dem sich diagonal fahren lässt. GM nennt es "Crabwalk". Im Frühjahr 2023 soll auf den Pick-up-Hummer dann eine verkürzte SUV-Version folgen (Leistung: 830 PS). Durchaus möglich, dass sie schon 2024 den Weg nach Europa findet.
Zuvor aber wird der Lyriq das Elektrozeitalter der Luxusmarke Cadillac einläuten. In den USA startet derzeit der Verkauf, Deutschland könnte in gut einem Jahr an der Reihe sein. Den Lyriq, ein Fünf-Meter-Crossover, positioniert Cadillac im Segment von Audi Q8 e-tron, Mercedes EQS SUV und BMW iX. Auch gegen den Mercedes EQS und BMW i7 hat Cadillac ein Eisen im Feuer, den Celestiq. Getarnte Erlkönige fahren derzeit in den USA herum. Die Silhouette lässt erkennen, dass sich der Luxusliner kaum von der kürzlich vorgestellten Studie unterscheiden dürfte.