Diese Modelle definieren die Elektro-Zukunft von Land Rover

Einer Marke wie Land Rover wird nicht unbedingt hohe Kompetenz beim Thema Elektroantrieb zugestanden. Die Stärken werden doch eher bei den exzellenten 4x4-Eigenschaften verortet. So gilt der Defender als Offroad-Ikone schlechthin. Doch mit seinen modernen Plug-in-Modellen Range Rover und Range Rover Sport zeigt das britische Traditionsunternehmen sehr wohl, was es elektrisch draufhat.

Die beiden unter Strom gesetzten Topfahrzeuge im Portfolio lassen sich äußerst souverän selbst durch schwierigstes Geläuf bewegen. Darüber hinaus setzten die Ingenieure im Entwicklungszentrum Gaydon bei der elektrischen Reichweite einen neuen Maßstab: Kein anderes Plug-in-SUV kommt derzeit mit einer Batteriefüllung weiter. Land Rover verspricht 113 Kilometer. Die beiden Flaggschiffmodelle werden im nächsten Jahr auch die ersten von Land Rover sein, die der Kunde in einer vollelektrischen Variante wählen kann. Darauf wurde die hochmoderne Plattform MLA-Flex (Flexible Modular Longitudinal Architecture) schon in ihrer Konzeptphase ausgelegt. Bis 2026 sollen vier weitere Vollstromer hinzukommen. So verkündete es zumindest der nun ausgeschiedene CEO Thierry Bolloré Anfang 2021 im Rahmen seiner „Reimagine“-Strategie.

Nicht alle Modelle dürften zusätzlich auch als Verbrenner und Plug-in-Hybrid auf den Markt kommen. Gute Chancen auf „electric only“ hätte ein Crossover als Nachfolger des Range Rover Velar, das bereits auf der EMA-Plattform (Electrified Modular Architecture) stehen könnte. Das Coupé-artig geschnittene Modell geisterte des Öfteren als sogenannter „Road Rover“ durch die Medien. Debüt: vermutlich noch 2024, Markteinführung aber 2025.

Die in weiten Bereichen skalierbare EMA wird Land Rover ebenso für seine Einstiegsmodelle Evoque und Discovery Sport nutzen, deren neue Generationen circa 2026 auf der Straße sein könnten. Beim heutigen Discovery Sport läuft es damit auf eine Produktionsverlängerung hinaus. Seine Ablösung stünde, bei einem Modellzyklus von circa acht Jahren, eigentlich für dieses Jahr an. Stattdessen gibt es ein weiteres Facelift.

Intern zur Disposition könnte der Discovery stehen, bislang gedacht für Familien mit großem Platz- und Freizeitbedarf. Doch das siebensitzige SUV fällt in der Nachfrage immer stärker ab. In Deutschland entschieden sich voriges Jahr lediglich 450 Kunden für den „Disco“, von insgesamt 12.148 Einheiten, die Land Rover hierzulande verkaufte. Seine Position nimmt mehr und mehr der Defender ein, uriger im Auftritt und cooler im Image. Der Defender bildet mit dem Evoque die Spitze der Verkäufe und soll in drei Jahren mit vollelektrischem Antrieb verfügbar sein.

Allerdings wissen die Entwickler in Gaydon auch, dass große und schwere Geländewagen in keinem guten Verhältnis zu Stromverbrauch und Reichweite stehen. Um die hohen Ansprüche der Kunden zu erfüllen, müssten die ohnehin schon viel zu schweren Batteriekörper abermals wachsen. Ein Teufelskreis. Die Briten befassen sich daher ernsthaft mit der Alternative Wasserstoff-Brennstoffzelle. Versuchsträger sollen bereits unterwegs sein.

An der Entwicklung beteiligt sind unter anderem Marelli, Delta Motorsport und AVL. Der Brennstoffzellenantrieb könnte ebenso in der nächsten Generation des Range Rover zum Einsatz kommen, was aber nicht vor Ende dieses Jahrzehnts passieren wird.

Aus dem Datencenter:

Modellvorschau der Marke Land Rover 2023 bis 2026