Markenhistorie versus Markenzukunft. Gegensätzlicher als bei Lotus dürfte es derzeit bei keinem Autohersteller zugehen. Brachte man einst die britische Traditionsmarke mit Gründer Colin Chapman, Roadster-Purismus, Leichtbau und Formel-1-Rennern in Verbindung, gilt es heute komplett umzudenken. Lotus, im Besitz des chinesischen Geely-Konzerns, wandelt sich zu einer sportlichen Luxusmarke, die ausschließlich Elektromodelle anbieten will.
Geely glaubt fest an die Strahlkraft der Marke und pumpt Milliarden in die Entwicklung neuer Modelle. „In fünf Jahren werden wir weltweit circa 150.000 Fahrzeuge pro Jahr verkaufen“, sagte Niels de Gruijter, Chef von Lotus Cars Europe, im Gespräch mit der Automobilwoche. Derzeit bewegen sich die Zahlen im niedrigen vierstelligen Bereich.
Kein Wunder. Das Portfolio besteht lediglich aus dem elektrischen, 2000 PS starken Evija und dem Emira. Letzterer fährt die Stückzahlen ein und ist das letzte Modell von Lotus mit Verbrennungsmotor.