Nach rund zehn Jahren bringt der Autohersteller Jaguar Land Rover (JLR) einen neuen Range Rover Sport heraus. Das Modell, das jetzt in verschiedenen Varianten auf den Markt kommt, soll für "sportlichen Luxus" stehen. Denn mit Luxus lassen sich in Zeiten knappen Angebots die besten Margen erzielen; eine Strategie, die neben JLR zum Beispiel auch Mercedes-Benz verfolgt. CEO Thierry Bolloré hat den Plan, "weltweit begehrte Luxusfahrzeuge für anspruchsvolle Kunden" zu bauen.
Der Range Rover Sport ist der kleinere, "sportliche" Bruder des größeren Range Rover – doch so klein ist er gar nicht. Fast fünf Meter lang, über zwei Meter breit, mehr als 1,80 Meter hoch. Und ein Leichtgewicht ist er schon gar nicht. Rund 2,8 Tonnen – je nach Variante – müssen hier bewegt werden, was erklärt, warum die Modelle über 500 PS haben. Doch im Innenraum ist auch bei mehr als 100 km/h noch immer alles ruhig und leise. Das ist auch Teil des Luxus.
Zur Wahl stehen Sechszylinder-Plug-in-Hybride, 48-Volt-Mildhybrid-Sechszylinder-Diesel und -Benziner sowie ein V8-Benziner. Kunden wählen zwischen den Modellversionen S, SE, Dynamic SE, Dynamic HSE und Autobiography, aufsteigend in der Ausstattung. Im ersten Produktionsjahr wird außerdem eine "First Edition" mit noch mehr Ausstattungsumfang verfügbar sein.
Und im Jahr 2024 wird Land Rover dann mit einem vollelektrischen Range Rover Sport den Weg der Elektrifizierung seines Modellprogramms weiterführen. Denn auch schwere SUVs müssen klimafreundlicher werden, wenn sie eine Zukunft haben wollen.
Die Vorstufe ist nun der Plug-in-Hybrid. Das Derivat hat eine elektrische Reichweite von 113 Kilometer nach WLTP, was auf der Straße im Realbetrieb knapp 90 Kilometer werden – je nach Fahrweise und Witterungsbedingungen. Das spart Benzin, denn – zum Vergleich – verbraucht der V8 auch bei vorsichtiger Fahrweise seine 18 Liter.
Dies sind auch die ersten Modelle auf der neuen MLA-Plattform des Premiumautobauers. Das steht für "Flexible modulare Längsarchitektur". JLR-Vorstand Nick Collins, Direktor Fahrzeugprogramme: "Die von Land Rover entwickelte MLA-Flex-Plattform und modernste Chassissysteme ermöglichen im neuen Range Rover Sport einen Grad an Dynamik, wie ihn selbst diese Baureihe noch nicht gekannt hat."
Das hilft offroad. Großgrundbesitzer können mit dem Modell getrost querfeldein durch ihre Latifundien fahren. Stabilität und Festigkeit sind wichtige Begriffe für Land Rover. Die Luftfederung lässt das Auto in die Höhe wachsen, neun Zentimeter mehr Bodenfreiheit mit einem Knopfdruck. Unzählige Sensoren und Kameras helfen, dass etwa in engen felsigen Kurven kein Kratzer an den Lack kommt. Und einen Wendekreis wie ein kleines Kompaktmodell hat das Schiff auch. Mit dem "Hill descent Control", der das Tempo bergab kontrolliert, fühlt es sich schon an, als führe man halbautonom auf Level 3 oder 4. Das man auf 23-Zöllern durchs Gelände streift, ist eine andere Story. Der Hersteller ist selbst so begeistert, dass er die Offroad-Talente im vergangenen Jahr bei einer dramatischen Erstbefahrung eines überfluteten Staudamms in Island gefeiert hat.