Insofern dürften CSMS "auch zum Aufbau stabilerer Zulieferbeziehungen beitragen. Zum einem erhöht schon ein häufiger Lieferantenwechsel das Risiko. Zum anderen müssen Automobilhersteller und -zulieferer auch dann noch zusammenarbeiten, wenn eventuell Sicherheitslücken bekannt werden, während das Fahrzeug schon auf der Straße ist", betont KPMG-Manager Jan Stölting.
Klar scheint auch bereits, dass der Standard zwar zu bestimmten Aspekten Regelungen oder Prozesse vorschreibt, aber den Unternehmen bei der Ausgestaltung einigen Freiraum gibt. Die Prozesse und Strukturen müssen dann nur geeignet sein, bestimmte Sicherheitsziele zu erreichen.
"Teilweise können die Unternehmen Strukturen, die sie schon für die interne IT oder zur Umsetzung von Safety-Anforderungen geschaffen haben, auf den Aufbau von Cybersecurity-Management-Systemen übertragen", erläutert KPMG-Experte Fischer.
Diesen Weg gehen viele Unternehmen offenbar auch. "Wir sehen in den Unternehmen zunehmend, dass man dort eine ähnliche Struktur aufbaut, wie für die Backoffice-IT", erklärt Jan Stölting. "Analog zum Chief Information Security Officer (CISO) installiert man einen Chief Product Security Officer (CPSO), der das Thema für die gesamte Produktentwicklung und die Zulieferkette bis in den Aftermarket hinein verantwortet."
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