Nicht Science Fiction: Das fliegende Rennauto

Sie sieht aus wie ein Podracer aus der Science Ficition-Saga Starwars - doch sie ist eine real existierende Drohne, konzipiert für den bemannten Flug.

Das australische Tech-Unternehmen Alauda Aeronautics hat die schon seit mehreren Jahren existierenden winzigen Racing-Drohnen erheblich vergrößert und will mit seinem ersten Modell "Airspeeder Mk4" die neue Rennserie EXA für bemannte fliegende Rennfahrzeuge auf die nächste Entwicklungsstufe heben.

"Wir haben das Fahrzeug gebaut, die Sportart entwickelt, die Sponsoren und technischen Partner an Bord geholt. Jetzt ist die Zeit gekommen für eine wahrhaft revolutionäre neue Motorsport-Art", erklärt der Vorstandschef von Alauda Aeronautics, Matt Pearson, bei der Vorstellung des fliegenden Rennautos.

Das Gerät fliegt den Angaben zufolge bereits autonom, erste bemannte Flüge sollen 2024 in Südaustralien stattfinden. In einem Video zeigt das Unternehmen den Elektro-Racer allerdings noch nicht im Flug. Am 7. März soll der "Airspeeder Mk4" bei der Technologie-Show Southstart in Australien vorgestellt werden.

Die bemannte Racing-Drohne schlägt nach Angaben des Unternehmens gleich mehrere Rekorde für Flugobjekte. Der "Airspeeder" fliege bis zu 360 km/h schnell und erreiche diesen Topspeed in nur 30 Sekunden nach dem Start am Boden. Damit habe er eine deutlich höhere Steigrate als jeder Hubschrauber.

Auch im Horizontalflug kommt der Airspeeder beim Topspeed an die schnellsten Hubschrauber der Welt heran, jedoch nicht an den aktuellen Rekordinhaber, den Bell Boeing V22 Osprey heran, der in der Spitze 509 km/h schafft. 

Die Reichweite des Elektro-Racers gibt Alauda Aeronautics mit 300 Kilometern an. Das erscheint enorm viel angesichts der Geschwindigkeit und vor allem des Gewichts des Airspeeder - das liegt nämlich bei immerhin 950 Kilogramm, was fast das Doppelte eines motorisierten Ultraleicht-Flugzeuges darstellt.

Der Energieverbrauch des Racers dürfte sehr hoch sein - sein Entwickler nennt jedoch keine Zahlen dazu. Angetrieben wird das futuristische Fluggerät über einen 1340 PS starken Turbogenerator, der einen Satz Batterien ständig nachlädt.

Der Turbogenerator namens "Thunderstrike" ist Teil der Entwicklung von Alauda Aeronautics. Wesentliche Teile wurden im 3D-Druck gebaut.  Er kann als Treibstoff grünen Wasserstoff verbrennen und damit im Prinzip CO2-neutral fliegen. Alauda-Chef Pearson ist überzeugt, dass der damit befeuerte Turbogenerator eine Zukunft als Antrieb für Flugzeuge hat.

Ursprünglich sollte das Projekt des "Mk4" allerdings schon im vergangenen Jahr bemannt abheben. Zu den Gründen für die Verzögerungen äußerte sich das Unternehmen nicht.

Pearson will es nach dem Start der geplanten Rennserie mit dem "Airspeeder Mk4" nicht bei Renneinsätzen belassen. "Diese Rennserie ist auch ein Labor für grüne Antriebssysteme mit dem Potenzial, das Reisen in der Zukunft zu verändern."

Diese Zukunft liege gar nicht mehr so weit entfernt, glaubt Pearson: "Wenn wir Ihnen ein fliegendes Auto zum gleichen Preis verkaufen können wie einen Tesla, dann werden Sie einen schnelle Bewegung in diesem Markt sehen," ist er überzeugt. Die Technik habe gute Chancen, im Bereich von Flugtaxis eingesetzt zu werden.

Das Entwicklerteam der Australier besteht aus Ingenieuren, die zuvor bei Airbus, Boeing, Ferrari, McLaren und MagniX gearbeitet haben.