Nikola liefert weniger E-Lkw als erwartet

Der amerikanische E-Lkw-Hersteller Nikola Motor wird sein Ziel von 300 bis 500 produzierten Fahrzeugen in diesem Jahr nicht erreichen. Im laufenden Jahr waren es bisher nur 125 Einheiten, von denen 111 ausgeliefert wurden. Im dritten Quartal wurden 75 Exemplare produziert und 63 geliefert, wie aus dem Quartalsbereicht des Unternehmens hervorgeht. Was die Gründe für den schleppenden Hochlauf sind, wurde nicht bekannt.

Nikola Motor kassierte in einer Telefonkonferenz zum Quartalsbericht seine Prognose, nannte aber auch keine neue Zielmarke für das vierte Quartal und das Gesamtjahr. Immerhin konnte Nikola mit einem Umsatz von 24,2 Millionen Dollar im dritten Quartal die von Reuters zitierten Analystenschätzungen übertreffen. Sie waren von 22,1 Millionen Dollar ausgegangen. Ohne Berücksichtigung von Sonderposten verzeichnete Nikola einen bereinigten Verlust von 28 Cent pro Aktie und damit ebenfalls weniger als erwartet (39 Cent).

Derzeit würden in der Fabrik in Coolidge, Arizone, drei Trucks pro Schicht gebaut, die Kapazität liege bei fünf Trucks. Bis Ende des ersten Quartals 2023 soll die zweite Phase des Ausbaus der Fertigung beendet sein. Dann sollen 20.000 Einheiten pro Jahr möglich sein. Nikola kann auf der gleichen Linie auch Brennstoffzellen-Fahrzeuge fertigen. Die Antriebseinheit kommt vom Technologie-Konzern Bosch. Erste Tests der Brennstoffzellen-Lkw bei Kunden wie Walmart laufen. Auch der Ausbau der Infrastruktur nimmt Gestalt an. "Wir beabsichtigen den Zugang zu 300 Tonnen Wasserstoff pro Tag zu schaffen und bis 2026 rund 60 Ladestationen aufzubauen", sagte Nikola-Präsident Michael Lohscheller.

In Europa arbeitet Nikola in einem Joint Venture mit Iveco zusammen. Von Iveco stammt auch die Basis des Nikola Tre, der technologisch dem Iveco S-Way ähnlich ist. Hier sollen die ersten batterieelektrischen Lkw in der zweiten Hälfte des Jahres 2023 in Ulm gefertigt werden, der Brennstoffzellen-Truck startet im ersten Quartal 2024. Erste Elektro-Fahrzeuge auf Basis der US-Version wurden bereits an den Hamburger Hafen ausgeliefert.

Aus dem Datencenter:

Brennstoffzellensystem des BMW iX5 Hydrogen