Nio zwischen Kostendruck und Expansion

Der chinesische Autobauer Nio will sein Vertriebs- und Servicenetz in den nächsten Monaten kräftig ausbauen. In den nächsten Monaten sollen zwei weitere Nio Hubs eröffnen und die Zusammenarbeit mit dem Servicenetz GAS (Global Automotive Service) ausbauen.

Die Kooperation mit GAS sieht vor, 50 neue Servicestandorte im ersten Quartal zu eröffnen. Damit baut Nio die Zusammenarbeit kräftig aus: Der chinesische Autobauer startete Ende 2022 mit 14 Servicepartner aus dem GAS-Netz.

GAS ist ein Netz aus freien Werkstätten. Die Gruppe zählt rund 1700 Werkstattpartner und ist auf das Flottengeschäft spezialisiert. Dazu bietet das GAS-Netz die entsprechenden Dienstleistungen wie beispielsweise Inspektion, Wartung, Reparatur sowie Unfallschadenabwicklung, Reifen und Räder an.

Zudem hat Nio seinen mobilen Service ausgebaut und die Flotte verdoppelt. Konkrete Zahlen nennt Nio nicht. Die mobile Werkstatt hat in der Regel ein begrenztes Angebot an Dienstleistungen vor Ort.

Gerade zum Marktstart eines Herstellers ist dies eine verhältnismäßig günstige Variante, vor allem, solange es keinen Fahrzeugbestand gibt. Dieser ist bei Nio nach mehr als zwölf Monaten noch sehr klein.

Nio ist in Deutschland bislang nicht richtig angekommen: Mit weniger als 1300 Pkw-Neuzulassungen blieb der chinesischen Hersteller im vergangenen Jahr hinter den Erwartungen zurück. Nur jedes zehnte Fahrzeug ging laut Kraftfahrtbundesamt an einen Privatkunden, knapp 700 Pkw waren Eigenzulassungen.

Nach dem Fehlstart wird bei dem chinesischen Hersteller darüber diskutiert, ob der Vertrieb künftig mit Hilfe von Händlern stattfinden soll. Bislang verkauft der Hersteller seine Fahrzeuge im Direktvertrieb über die sogenannten Nio Houses, spätestens mit der Einführung seiner Submarke (Projekt Firefly) könnte sich dies ändern.

Der Aufbau eines Netzes ist natürlich teuer und Nio muss sparen. Ende vergangenen Jahres hat der Hersteller angekündigt, weltweit etwa 3000 Stellen zu streichen. Das entspricht etwa jeder zehnten Stelle.

Aus dem Datencenter:

Modellvorschau Nio bis 2024