Nissan verliert erfahrenen Topmanager

Fünf Absätze, 121 Wörter: Die offizielle Mitteilung von Nissan zum Abschied seines Representative Executive Officers und Chief Operating Officers Ashwani Gupta fällt ziemlich knapp und unpersönlich aus. Demnach hat sich Gupta entschieden, das Unternehmen mit Wirkung zum 27. Juni zu verlassen, um andere berufliche Möglichkeiten wahrzunehmen. Verbunden damit wird Gupta auch aus dem Aufsichtsrat ausscheiden, was allerdings schon vorher feststand.

Gupta wechselte 2006 zur Renault-Nissan-Allianz und half, die Marken in Indien zu etablieren. Seitdem bekleidete er verschiedene Führungspositionen bei Renault, Nissan und Mitsubishi. Von Dezember 2019 an war er hauptsächlich als COO von Nissan tätig. In dieser Rolle sei er maßgeblich an der Entwicklung und Umsetzung des Transformationsplans Nissan Next beteiligt gewesen und habe bei verschiedenen Allianzprojekten "zahlreiche Erfolge" gehabt. Tiefer ins Detail geht Nissan nicht.

Guptas Abschied von Nissan verblüfft, denn vor nicht allzu langer Zeit war er als möglicher CEO-Kandidat gehandelt worden. Nach den Turbulenzen durch die Korruptionsvorwürfe gegen den früheren Renault- und Nissan-Chef Carlos Ghosn gehörte Gupta zu denen, die den Konzern wieder in die Spur bringen mussten. Unterstützer von Gupta brachten 2020 seinen Namen als Co-CEO ins Spiel, die Beförderung kam jedoch nicht zustande.

Wie die Nachrichtenagentur Reuters mit Bezug auf Unternehmenskreise berichtet, gab es außerdem Spannungen zwischen Gupta und Nissan-CEO Makoto Uchida im Ringen um die Bedingungen einer umfassenden Neuordnung der Allianz mit Renault. Uchida soll dabei auf mehr Tempo gedrängt haben, Gupta dagegen habe zu größerer Vorsicht gemahnt. Inwieweit das zu Guptas Entscheidung beigetragen haben könnte, ist unklar. Nissans neue Führungsmannschaft soll am 27. Juni bekanntgegeben werden.

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