Der Reise-Porsche startet in dritter Generation

Es ist kein Zufall, das Porsche die Premiere des neuen Panamera in Schanghai gefeiert hat. Im Jahr 2009 präsentierte der Sportwagenbauer zur Automesse in der Metropole erstmals die neue Baureihe der Weltöffentlichkeit. Das Auto musste hochkant im Aufzug in den 94. Stock des Shanghai World Financial Centers gebracht werden.

Schon damals war klar, dass China auch einer der wichtigsten Märkte für die sportliche Reiselimousine werden sollte. Über die Hälfte der in Leipzig produzierten Panamera-Fahrzeuge geht heute als Langversion nach China. Diese Version gibt es seit 2017. Der Rest verteilt sich auf Europa, USA und die Wachstumsmärkte in Südostasien.

Jetzt schickt Porsche die dritte Generation an den Start und behält im Gegensatz zu anderen Modellen den Verbrenner als Antrieb bei. „Für eine klassische Reiselimousine ist das für die kommenden Jahre ein absolut stimmiges Konzept“, sagte Produktionschef Albrecht Reimold im Interview mit der Automobilwoche im Sommer. „Aber natürlich ist die vollständige Elektrifizierung beim Panamera irgendwann ein Thema."

Um zumindest lokal emissionsfrei unterwegs sein zu können, erhält der Panamera als Plug-In-Hybrid eine deutlich größere Batterie mit 25,9 Kilowattstunden Kapazität, mit der nun rein elektrische Reichweiten von bis zu 93 Kilometern möglich sein sollen. Gleichzeitig steuert der neu entwickelte Elektromotor mehr Leistung bei, so dass der Panamera Turbo E-Hybrid in Verbindung mit dem Vier-Liter-V8-Motor eine Systemleistung von 680 PS erreicht. 

Damit wird das Auto in 3,2 Sekunden auf Tempo 100 katapultiert, erst bei 315 Kilometer pro Stunde endet der Vortrieb. „Wir haben die Sportlimousine nicht erfunden, aber wir haben daraus einen Porsche gemacht“, sagte Porsche-Chef Oliver Blume bei der Premiere. Ein neuer AC-Lader mit 11 kW verkürzt die Ladedauer an geeigneten Ladepunkten auf zwei Stunden und 39 Minuten.

Getan hat sich auch etwas im Interieur. So erhält der Panamera das neueste Infotainmentsystem mit Apple Car Play und Android Auto sowie einem optionalen Bildschirm für den Beifahrer, auf dem sich auch Filme schauen lassen. Er ist für den Fahrer nicht einsehbar. Erstmals wird auch das Cockpit in Ambientelicht getaucht. Die Möglichkeiten der Individualisierung sind so hoch wie nie. „Das schätzen die chinesischen Kunden“, so Porsches China-CEO Michael Kirsch.

Im besten Jahr nach Einführung der zweiten Generation erreichte der Panamera im Jahr 2018 einen Absatz von rund 38.400 Einheiten. Im vergangenen Jahr waren es 34.100 Einheiten. Damit rangiert er hinter Cayenne, Macan, 911, auch der rein elektrische Taycan dürfte nach Ende des Teilemangels in diesem Jahr auf höhere Stückzahlen kommen. In Europa startet die Auslieferung der dritten Generation im März 2024. Die Preise bewegen sich dabei zwischen 107.800 Euro für den Panamera in der Einstiegsversion bis zu 192.500 Euro für den Turbo E-Hybrid.

Aus dem Datencenter:

Absatz von Porsche nach Modellen 2016 bis 2022