Opel startet in Uruguay

Opel will ungeachtet der Corona-Krise seine Internationalisierung weitertreiben und wird schon im nächsten Frühjahr in Uruguay in den Markt eintreten. Das kündigte am Mittwoch Opel-Vorstandschef Michael Lohscheller beim Kongress der Automobilwoche an.

"Opel hat den Fokus auf Europa, aber wir wollen nun auch raus gehen in die Welt", sagte Lohscheller. "Wir sind zurück in Russland, wir gehen nach Japan und auch in Südamerika gehen wir in neue Märkte. Und wir geben heute exklusiv bekannt, dass wir auch nach Uruguay zurück gehen und dort das Geschäft im ersten Quartal 2021 aufnehmen werden." Der Markt in Uruguay sei ein weiterer wichtiger Markt auf dem Weg zu einer immer globaleren Präsenz von Opel. "Wir gehen dabei relativ pragmatisch und schnell vor", sagte der Opel-Chef.

Zum wichtigen Markt China sagte er: "Das schauen wir uns natürlich genau an, weil der Markt so interessant ist. Die letzte Entscheidung ist aber noch nicht gefallen."

Lohscheller kündigte an, dass Opel für das Jahr 2020 nach eigener Einschätzung keine Strafzahlungen wegen nicht erreichter CO2-Ziele zahlen müsse. „Es wird eine grüne Null geben“, prognostizierte er. „Wir sehen CO2 als neue Währung an, nicht nur wegen drohender Strafzahlungen, sondern auch als moralische Verpflichtung."

2019 habe Opel den durchschnittlichen Flottenverbrauch um 20 Gramm pro Kilometer senken können und im ersten Halbjahr 2020 seien diese Emissionen nochmals um 13,5 Prozent gesunken.

Den Schlüssel für Opels Zukunft sieht Lohscheller in der raschen Elektrifizierung der Modellpalette. Bis Ende nächsten Jahres werden seinen Worten zufolge bereits neun Modelle voll- oder teilelektrisch angeboten werden, bis Ende 2024 werden sämtliche Baureihen und Modelle elektrifiziert sein.

Nach dem Start des wichtigen Corsa e im vergangenen Jahr werde der Mokka e im kommenden Frühjahr zeigen, dass Opel diesen Weg konsequent weitergehen wolle, betonte Lohscheller.

Zum sinkenden Absatz von Opel sagte Lohscheller: "Wir haben unsere Hausaufgaben beim Gewinn pro Fahrzeug gemacht." Jetzt müsse Opel aber wieder in die Offensive gehen. "Wir wollen wieder wachsen, jetzt haben wir viele Veränderungen durch."

Die geringe Händlerzufriedenheit erklärte der Opel-Chef mit den vielen Veränderungen bei der Marke in kurzer Zeit. "Da kann ich verstehen, dass der eine oder andere Händler nicht immer zufrieden war." Im Oktober aber habe Opel immerhin wieder seine Marktanteile in Deutschland gesteigert.

Lesen Sie auch:

Lohscheller für Rüsselsheim optimistisch: PSA zuversichtlich für Fusion mit Fiat Chrysler

Opels Absatz sinkt fast um ein Viertel: PSA mit nur leichtem Umsatzrückgang im dritten Quartal

Abbau von Arbeitsplätzen: Opel gründet Transfergesellschaft

Opel-Chef - "Mit weniger Menge mehr Ergebnis": Lohscheller sind CO2-Ziele wichtiger als Absatzzahlen

PSA-Händler sind frustriert: "Hersteller kommt Basisverpflichtungen nicht nach"

Aus dem Datencenter:

Modellvorschau Opel 2020 bis 2021