Wenig Dynamik im Markt – nur E-Autos legen zu

Der Mai 2022 brachte für den deutschen Gesamtmarkt ein Minus von 10,2 Prozent oder gut 23.000 Pkw weniger als im Vorjahresmonat. Die reinen Verbrenner verloren dabei in Summe 21.500 Pkw; Benziner gingen um 12.000 Neuzulassungen zurück, Diesel um 9500.

Aber auch die alternativen Antriebe verfehlten wie schon im April die Neuzulassungen des Vorjahres. Die Stromer kamen zwar auf ein Plus von 2400 Neuzulassungen, Hybride mit Stecker verloren aber 4000 Neuzulassungen. Die normalen Hybride lagen in etwa auf dem Niveau des Vorjahresmonats.

Wie auch beim Gesamtmarkt spiegeln die Neuzulassungen auf Modell- und Antriebsartenebene die aktuelle tatsächliche Nachfrage kaum wider. Vielmehr sind die Neuzulassungen von der Verfügbarkeit geprägt. Große Lieferengpässe bei Halbleitern und anderen Komponenten führen zu unterschiedlich starken Produktionsausfällen.

Die Neuzulassungen von Pkw mit ausschließlichem Benzinantrieb gingen im Mai gegenüber dem Vorjahresmonat um 14,1 Prozent zurück. Der Marktanteil fiel zwar nach 37,7 Prozent im Vorjahr auf 36 Prozent, hat sich aber seit einigen Monaten auf diesem Niveau stabilisiert.

Hinter Marktführer VW (25,8 Prozent Marktanteil) lag Opel (11,1 Prozent) vor BMW (7,3 Prozent) und Skoda (6,2 Prozent) auf dem zweiten Platz. Seat komplettierte mit 6,2 Prozent an allen Benzinern die Top Fünf. Diese fünf Marken teilen sich über 57 Prozent des Marktes für reine Benziner.

Von den Top-15-Benziner-Marken hat Porsche mit 75 Prozent den höchsten markeninternen Benzinanteil, gefolgt von Mini und Mitsubishi (beide 65 Prozent). Marktführer VW kommt auf 50 Prozent. Die deutschen Hersteller machten in Summe 62 Prozent der Benziner-Zulassungen aus.

Allerdings ist eine ganze Reihe von Hybridantrieben ebenfalls mit einem Benzinmotor ausgestattet. Im Mai waren dies 25.420 Pkw bei den normalen Hybriden und 22.189 bei den Plug-in-Hybriden. Insgesamt hatten somit 59 Prozent aller neu zugelassenen Pkw einen Benzinmotor.

Die erfolgreichsten Modelle mit ausschließlichem Benzinmotor wurden im Mai vom VW T-Roc (4526 Neuzulassungen) angeführt. Dahinter lagen der VW T-Cross (3309 Neuzulassungen) und der Opel Corsa mit 3093 Neuzulassungen. Platz vier und fünf belegten die VW Modelle Golf und Polo. Von den 294 Modellen im Gesamtmarkt waren im Mai 203 Modelle mit einer reinen Benzinmotorisierung in der Zulassungsstatistik.

Die reinen Diesel-Pkw kamen auf 42.000 Neuzulassungen und büßten gegenüber dem Vorjahresmonat 18,4 Prozent ein. Der Marktanteil betrug 20,3 Prozent, im Vorjahr hatte er bei 22,3 Prozent gelegen. Allerdings hat sich der Anteil der Diesel-Pkw im Vergleich zu den Vormonaten nicht weiter verringert. Im Dezember vergangenen Jahres war er auf 15,7 Prozent gefallen.

Ebenso wie bei den Benzinern sind auch einige Hybride mit einem Dieselmotor ausgestattet. Vergangenen Monat waren es bei den normalen Hybriden 12.030 Neuzulassungen und bei den Plug-in-Hybriden 1020 Neuzulassungen. Insgesamt waren somit 27 Prozent aller neu zugelassenen Pkw mit einem Dieselmotor ausgestattet.

VW dominiert den reinen Dieselmarkt mit einem Anteil von 30,5 Prozent stärker als den Markt der Benziner. Den zweiten Platz belegt Mercedes (Anteil: 14,4 Prozent) vor Ford (10,9 Prozent). An vierter Stelle bei dieser Antriebsart liegt Fiat. Auf die Marke entfallen 7,2 Prozent aller Dieselzulassungen. Dahinter, auf Platz fünf, liegt Skoda mit einem Anteil von 7,2 Prozent.

Von den insgesamt 50 Marken bieten aktuell nur noch 28 Pkw mit reinem Dieselantrieb an. Zum Vergleich: Bei den Benzinern sind es 40 Marken.

Im Mai verteidigte der VW Passat die Spitzenposition bei den Dieselmodellen. Dahinter folgte der Fiat Ducato vor dem VW Transporter, dem Citroen Jumper und dem VW Golf. Insgesamt stammen sechs der Top-15-Diesel-Modelle von der Marke VW, weitere drei Modelle kommen aus den anderen Konzernmarken. Diese Top-15-Modelle machten bereits 57 Prozent aller Dieselzulassungen aus. Zum Vergleich: Die erfolgreichsten 15 Modelle bei den Benzinern kamen auf einen Anteil von 44 Prozent. Die deutschen Hersteller dominieren mit einem Anteil von 67 Prozent den Dieselmarkt.

Insgesamt wurden im Mai 111 Modelle mit Neuzulassungen als reine Selbstzünder ausgewiesen.

Die normalen Hybride (HEV) legten gegenüber dem Vorjahresmonat 0,8 Prozent zu. 37.450 Neuzulassungen bedeuteten einen Marktanteil von 18 Prozent. Damit wurden die alten Rekordwerte bei den Neuzulassungen und den Marktanteilen verfehlt. Der Anteil der HEVs mit einem Dieselmotor beträgt 32 Prozent und ist somit deutlich höher als im Gesamtmarkt.

Marktführer Audi hat einen Anteil an den HEVs von 17,7 Prozent. Von den gut 6600 Neuzulassungen waren 58 Prozent mit einem Dieselmotor ausgestattet. Auf Platz zwei und drei liegen BMW mit knapp 5400 Neuzulassungen (77 Prozent davon mit Dieselmotorisierung) und Mercedes mit fast 4200 Neuzulassungen, 51 Prozent davon mit einer Dieselmotorisierung. Auf den folgenden Plätzen liegen Toyota mit ausschließlicher Benzinmotorisierung und Ford mit elf Prozent Dieselanteil.

Von den Top-15-HEV-Modellen gibt es neun Modelle sowohl mit Diesel- als auch mit Benzinantrieb, die übrigen sechs Modelle werden mit alleiniger Benzinmotorisierung angeboten.

An der Spitze der HEVs liegt die Mercedes C-Klasse mit 58 Prozent Dieselanteil. Dahinter folgen der Toyota Yaris und der Ford Puma mit ausschließlicher Benzinmotorisierung, der Audi Q5 (93 Prozent Dieselanteil) sowie der BMW X3 (73 Prozent Dieselanteil). In Summe machen die deutschen Marken 54 Prozent aller HEV-Zulassungen aus.

Die Top-15-Modelle machten 54 Prozent aller HEVs aus, die Top fünf kamen auf 26 Prozent der HEV-Zulassungen. Insgesamt gab es im Mai 106 Modelle mit dieser Antriebsart.

Die Neuzulassungen der Plug-in-Hybride (PHEV) verringerten sich im Vorjahresvergleich um 15 Prozent. Der Marktanteil erreichte elf Prozent und lag deutlich unter den Werten des zweiten Halbjahres 2021.

BMW (Marktanteil: 15,2 Prozent) verteidigte vergangenen Monat seine Position als Nummer eins bei den Plug-in-Hybriden. Auf Platz zwei lag Seat mit 10,3 Prozent Marktanteil vor Mercedes (8,8 Prozent). Auf den Plätzen vier und fünf befanden sich Audi (8,5 Prozent) und Ford mit 8,4 Prozent Marktanteil. Mercedes ist die einzige Marke, die bei den PHEVs sowohl Benzin- als auch Dieselmotorisierungen im Angebot hat. Der Anteil der Selbstzünder bei den Mercedes-PHEVs beträgt 50 Prozent. Der Dieselanteil bei den PHEVs insgesamt beträgt aktuell allerdings nur etwas über vier Prozent.

Unter den Top-15-PHEV-Modellen sind sieben Modelle deutscher Marken. An der Spitze liegt der Ford Kuga vor dem Seat Formentor und dem BMW Dreier. Auf den Plätzen vier und fünf liegen der Seat Leon und der Mitsubishi Eclipse Cross.

Der Anteil der deutschen Marken an den PHEVs beträgt 49 Prozent. Die Top-15-PHEV-Modelle machten im Mai 57 Prozent der Zulassungen aus. Insgesamt verteilten sich die Neuzulassungen auf 84 Modelle.

Nach einer eher verhaltenen Entwicklung in den ersten sieben Monaten des Vorjahres stiegen die Marktanteile der reinen E-Mobile ab August 2021 deutlich an. Im Dezember bedeuteten 48.436 Neuzulassungen eine Marktdurchdringung von 21,3 Prozent. Nach einem Absturz im Januar auf 11,3 Prozent folgte eine leichte Erholung. Im Mai lag der Marktanteil bei 14,1 Prozent. Die 29.128 Neuzulassungen lagen um 8,9 Prozent über denen des Vorjahres.

Während Tesla die Stromer im Februar mit 21,0 Prozent und im März mit 23,3 Prozent Marktanteil dominierte, betrug der Anteil im April nur 2,9 Prozent. Im Mai wurden 293 Neuzulassungen registriert, ein Anteil an den Stromern von einem Prozent. Das reichte lediglich für Rang 22 im Markenranking der reinen E-Mobile. Nummer eins wurde VW mit einem Anteil von 15 Prozent vor Hyundai (8,5 Prozent) und Audi mit 8,0 Prozent. Auf den Plätzen vier und fünf folgten Opel und Mercedes.

Das erfolgreichste E-Mobil im Mai war die Elektroversion des Opel Corsa mit 1889 Neuzulassungen. An den gesamten Zulassungen des Modells hatte die Elektroversion einen Anteil von 37 Prozent. An zweiter Position lag der VW ID.4, ID.5 mit 1849 Neuzulassungen. An dritter Stelle taucht der Fiat 500 auf, vor dem VW ID.3 und dem Dacia Spring.

Die fünf erfolgreichsten E-Mobile kamen vergangenen Monat auf 28 Prozent aller Elektrozulassungen, die Top-15 auf 65 Prozent. Mit nur 67 Modellen in der Zulassungsstatistik ist das Angebot bei den Stromern noch deutlich unter dem der anderen Antriebsarten. Allerdings sind in den vergangenen zwölf Monaten 21 neue Modelle auf den Markt gekommen.

Die deutschen Marken sind aktuell mit 29 Modellen vertreten und machten vergangenen Monat knapp 52 Prozent der E-Mobil Zulassungen aus.

Im Mai gab es in der KBA-Statistik 100 Modelle, die nur mit einem klassischen Verbrennungsmotor Neuzulassungen erzielten. 32 Modelle hatten ausschließlich Zulassungen bei den reinen E-Mobilen. Drei Modelle tauchten als Benziner, Diesel, HEV, PHEV und als BEV auf.

Insgesamt wurden die deutschen Neuzulassungen zu etwas mehr als 56 Prozent von den klassischen reinen Verbrennern beherrscht. Dazu kommen noch einmal gut 29 Prozent Hybride, die ebenfalls mit einem Verbrennungsmotor ausgerüstet sind.

Von den Top-20-Marken im Gesamtmarkt weisen sieben Marken einen Anteil an alternativen Antriebsarten von über 50 Prozent auf. Darunter befinden sich mit BMW und Audi zwei deutsche Hersteller.

Aus dem Datencenter:

Verteilung nach Antriebsarten der Top 20 Marken im Mai 2022 in Deutschland

Entwicklung der reinen Benziner in Deutschland Januar 2020 bis Mai 2022

Entwicklung der reinen Diesel-Pkw in Deutschland Januar 2020 bis Mai 2022

Entwicklung der normalen Hybride in Deutschland Januar 2020 bis Mai 2022

Entwicklung der Plug-in-Hybride in Deutschland Januar 2020 bis Mai 2022

Entwicklung der reinen Elektroautos in Deutschland Januar 2020 bis Mai 2022

Monatliche Marktanteile und Neuzulassungen der alternativen Antriebsarten in Deutschland Januar 2019 bis Mai 2022