Polestar eröffnet Store in Köln

Die schwedisch-chinesische Elektromarke Polestar hat am 8. Dezember ihren zweiten Showroom in Deutschland eröffnet. In einer Einkaufs-Galerie in Köln eröffnete die Kölner Autohandelsgruppe La Linea zunächst als vorübergehende Lösung einen kleinen Pop-up-Store. Im Spätsommer oder Herbst 2021 soll in der Nähe ein derzeit noch im Aufbau befindlicher "Space" mit rund 300 Quadratmetern Fläche den Verkauf starten. Bis dahin bleibt der Pop-up-Store als Verkaufsstandort erhalten.

Die deutsche Geschäftsstelle von Polestar mit Deutschlandchef Alexander Lutz an der Spitze ist bereits seit November 2019 in Köln ansässig - in einem Bürokomplex in unmittelbarer Nähe zum Sitz von Volvo Cars Germany. Nun eröffnete am stark besuchten Kölner Neumarkt in der Innenstadt auch ein Verkaufspunkt der Marke seine Türen.

"Köln war für uns ein klarer Wunschstandort bei unserer Planung der Polestar Spaces in Deutschland", sagte Alexander Lutz bei der Eröffnung des kleinen Verkaufsraums, in dem nur ein Fahrzeug in Szene gesetzt werden kann. Der Showroom, den Polestar "Space" nennt, ist ebenso minimalistisch wie das Bauhaus-Design des dort gezeigten Polestar-2.

Den ersten Showroom hatte im August die Moll-Gruppe in Düsseldorf eröffnet. Nach dem Start in Köln sollen noch im Dezember zwei weitere Spaces in Stuttgart und Hamburg den Betrieb aufnehmen - jeweils in einer Top-Innenstadtlage. In Stuttgart wird am 16. Dezember ein "Space" im Kronprinzenbau einziehen, in Hamburg folgt dann am 29. Dezember eine Eröffnung an der Adresse Hohe Bleichen 8.

Investor in Köln ist die Autohandelsgruppe La Linea, die in der Region Köln/Bonn sowie in Saarbrücken an insgesamt acht Standorten mit den Marken Volvo, Jaguar, Land Rover, Ford und Lotus vertreten ist. Nun kommt auch Polestar hinzu.

"Polestar ist eine sehr junge Marke, bei der vieles noch im Aufbau ist", schildert La Linea-Geschäftsführer Dionysius Steingass seine Erfahrungen mit Polestar. Er sei "absolut überzeugt" von den Produkten und auch von dem ungewöhnlichen Vertriebsmodell der Marke.

"Es ist sicher ungewöhnlich für einen Autohändler, aber wir verkaufen in diesem Pop-up-Store und auch künftig im Space keine Autos", stellt Steingass klar. "Wir sind Space-Investoren", beschreibt er die Funktion des Polestar-Händlers.

La Linea übernehme keine Fahrzeuge in die eigenen Bücher, weder die Testfahrzeuge, noch Lager- oder Ausstellungsfahrzeuge. "Ich bin selber noch nicht einmal mit dem Polestar-2 zu mir nach Hause gefahren, denn das Fahrzeug gehört Polestar Deutschland", so Steingass.

Verdienen kann der Händler aber an der Vermittlung des Kunden an Polestar Deutschland und später an Wartung und Service. Neben der deutlich geringeren Vorfinanzierung sei auch der quasi nicht existente Preiswettbewerb für den Händler ein Vorteil. "Die Preise kommen von Polestar Deutschland, nicht von uns", so Steingass.

Im Falle des vorübergehenden Pop-up-Stores in der Kölner Innenstadt kann der Autohändler aber dennoch jederzeit Probefahrten anbieten: "Wir haben dazu zwei Fahrzeuge in der Tiefgarage des Einkaufszentrums abgestellt."

Steingass hat nach eigenen Angaben schon jede Menge Probefahrten vermittelt. "Wir hatten bisher ja schon die Möglichkeit, in unserem Hauptgeschäft in Köln einen Polestar-2 für eine Probefahrt abzuholen. Das haben in den vergangenen Wochen im Schnitt sechs bis acht Interessierte am Tag gemacht - das ist damit mehr, als wir mit allen Volvos zusammen am Tag machen."

Polestar-Deutschlandchef Lutz betont, dass der sonst übliche Intrabrand-Wettbewerb bei seiner Marke praktisch nicht vorhanden sei. "Wir haben immer gesagt, dass wir in ganz Deutschland nur mit sieben Partnern Spaces aufbauen - und die haben wir. Weitere Partner suchen wir nicht mehr."

Polestar werde in seinem ersten Verkaufsjahr in Deutschland eine vierstellige Zahl von Fahrzeugen verkaufen, kündigte Lutz an. "Ohne Premium-Partner wie La Linea mit ihrer langjährigen Erfahrung wäre das nicht möglich gewesen." Der Volvo-Partner habe nicht nur Markterfahrung und kenne passende Kunden, er habe auch bestens ausgebildete Mitarbeiter im Service, die für alle Arbeiten an der Hochvolt-Technik der Polestar-Fahrzeuge geschult und zertifiziert seien.

Zwar wird es Polestar nur bei den sieben Partnern in Deutschland zu kaufen geben, doch die Wartung können die Polestar-Kunden an insgesamt 60 Volvo-Cars-Stützpunkten im Land vornehmen lassen.

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