PSA will europäischer Champion werden

Die deutsch-französische PSA-Gruppe will durch die geplante historische Fusion mit FCA zu einem der wesentlichen Autobauer in Europa werden. "Wir sind auf dem Weg, ein europäischer Champion zu werden", sagte PSA-Europachef Maxime Picat am Donnerstag beim Automobilwoche-Kongress in Berlin.

Zudem werde PSA ohne Einschränkungen die CO2-Reduktionsziele erfüllen, die in der EU ab 2020 in Kraft treten, kündigte Picat an. "Die PSA-Gruppe wird die CO2-Ziele erreichen."

PSA habe die Fähigkeit unter Beweis gestellt, sich in kurzer Zeit aus einer schwierigen Situation heraus massiv zu verbessern. "Vor sechs Jahren waren wir fast bankrott, heute sind wir mit einer operativen Marge von 8,7 Prozent im ersten Halbjahr einer der profitabelsten Autobauer der Welt."

PSA habe bei der Restrukturierung von Opel gezeigt, dass die eigenen Prozesse ein gutes Vorbild seien, um eine Marke mit Sanierungsbedarf in kurzer Zeit zu optimieren, sagte Picat. "Wir wissen bei PSA, dass der einzige Weg zur Verbesserung über Schnelligkeit und Agilität verläuft." Dabei sei das Instrument echten Benchmarkings das geeignete Mittel.

"Effizienz ist einer unserer Kernwerte." Als wichtige Kennziffer bei der Bewertung von Effizienz seien die Produktkosten, gemessen im Verhältnis von Umsatz zu Lohnkosten. Dabei lag die PSA-Gruppe 2018 bei 11,1 Prozent, für 2025 peile PSA den verbesserten Wert von 10 Prozent an.

Ein wesentlicher Aspekt im Bemühen um höhere Effizienz sei auch die Verminderung von Komplexität, betonte Picat. "Andere Autobauer fügen einem Sub-Segment noch ein Sub-Segment und noch ein Sub-Segment hinzu." PSA dagegen habe Kern-Modelle definiert und bereinige sein Portfolio von Modellen, die wenig zur Profitabilität beitragen.

Der PSA-Europachef hielt sich mit Äußerungen zu den Konsequenzen der geplanten Fusion mit FCA zurück. "Solch eine große Fusion braucht Zeit. Wir stehen dabei erst ganz am Anfang," sagte er.

Für Aussagen zu neuen Produktionsstrukturen in Europa, zu einzelnen Werken oder auch zum Schicksal von Marken wie Vauxhall und Lancia sei es noch viel zu früh, betonte Picat. Fest stehe aber, dass PSA auch mit seinen bisherigen Marken die Internationalisierung vorantreibe. "Wir haben entschieden, dass Opel wieder nach Russland geht, Peugeot wird in Nordamerika Fuß fassen und in Indien werden wir mit Citroën antreten."

All diese Markterweiterungen würden jedoch Zeit benötigen, fügte Picat zu.

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