Lada, UAZ und Geely statt VW und Audi

Der radikale Rückzug westlicher Automobilhersteller in Folge des Russland-Krieges in der Ukraine hat den russischen Automarkt extrem zugesetzt: Im August wurden noch 41.700 Fahrzeuge ausgeliefert, ein Minus von mehr als 62 Prozent.

Nachdem der Markt in den ersten zwei Monaten relativ moderat unter dem Vorjahresniveau lag, ist er nun bis Ende August um knapp 61 Prozent im Minus. Laut der Association of European Business (AEB) wurden in den ersten acht Monaten noch rund 410.500 Fahrzeuge neu zugelassen.

Chinesische Hersteller versuchen die Lücken zu schließen. Als einzige Anbieter konnten sie im August noch zulegen: Haval lieferte knapp 3000 Fahrzeuge aus, ein Plus von 26 Prozent. Die SUV-Marke von Great Wall Motor, die im Herbst auch nach Deutschland kommen, war in Russland im August auf Platz drei.

Deutlich schwächer, aber mit größeren Zuwächsen, gewinnen Dongfeng Motor (plus 172 Prozent auf 280 Fahrzeuge) und Great Wall (140 Fahrzeuge) an Bedeutung. Geely, mittlerweile die Nummer sieben in Russland, verbuchte ein Minus von acht Prozent auf 1990 Fahrzeuge.

An Bedeutung gewonnen hat Avotvaz (Lada), auch wenn die Zahlen leicht zurückgingen: Im August lieferte die einstige Renault-Tochter noch 18.100 Fahrzeuge (minus sieben Prozent) aus. Knapp jedes zweite Fahrzeuge (43 Prozent) war also ein Lada.

Bis Mitte Mai gehörten Renault mehr als zwei Drittel an Avtovaz, nun hat sich der französische Autobauer aus dem Geschäft zurückgezogen. Das wird erst in den nächsten Monaten in den Avtovaz-Zahlen richtig zum Ausdruck kommen.

Andere russische Hersteller wie GAZ LCV (minus 44 Prozent auf 2900 Einheiten) und UAZ (minus 8 Prozent auf 2500 Einheiten) waren ebenfalls im Minus.

Doch der Rückgang ist kein Vergleich zu den westlichen Anbietern. Lediglich Kia (minus 77 Prozent auf 4000 Einheiten), Hyundai (minus 79 Prozent auf 2900 Einheiten) und Renault (minus 82 Prozent auf 1700 Einheiten) lieferten noch eine vierstellige Zahl an Fahrzeugen aus.

Die deutschen Hersteller wie Volkswagen (minus 92 Prozent auf 530 Einheiten), Audi (minus 93 Prozent auf 110 Einheiten) und Porsche (minus 94 Prozent auf 20 Einheiten) sind quasi nicht mehr vertreten.

Aus dem Datencenter:

Absatz von Pkw in Russland nach Marken 2021