Der Krieg in der Ukraine hat auch Folgen für den Autovermieter Sixt. Auf der Jahresbilanzpressekonferenz des Konzerns, auf der der Vermieter Bilanz des Rekordjahres 2021 zog, erklärte Co-Vorstandschef Alexander Sixt, man habe 100 Mitarbeiter in dem Land. Diese seien Teil einer Kiewer Softwareentwicklungseinheit für Backendprozesse. Aktuell versuche man, diese entweder innerhalb der Ukraine oder im Ausland in Sicherheit zu bringen. 500.000 Euro habe man dafür bereitgestellt.
Nur ein kleiner Teil der Mitarbeiter hat dabei offenbar in Deutschland Schutz gesucht. Die große Mehrheit ist in der Westukraine oder in anderen, zum Teil auch weit entfernten Ländern. Sixt nannte unter anderem Thailand oder Ägypten. Man richte sich vollständig nach den Wünschen der Betroffenen, sagte Sixt. Elf Mitarbeiter würden noch in Kiew ausharren.
Auswirkungen auf die Softwareentwicklung habe die Evakuierung keine, sagte Sixt. Ein Vermietgeschäft betreibt Sixt in der Ukraine nicht. Anders dagegen in Russland. Hier werde das ohnehin nicht sehr große operative Geschäft mit einigen wenigen Stationen, etwa in Moskau, St. Petersburg und Sotchi, das über einen Franchisenehmer läuft, eingestellt. Die entsprechenden Unterseiten auf der Firmenwebseite von Sixt sind bereits nicht mehr erreichbar.
Unmittelbare Folgen für das operative Geschäft hierzulande – etwa durch den Ausfall von Werken des Kabelbaum-Zulieferers Leoni, befürchtete Alexander Sixt nicht. "Wir sehen Stand heute keine Auswirkungen", so der CEO. Da Sixt-Fahrzeuge im Schnitt sechs bis neun Monate in der Flotte verbleiben, würden sich Lieferprobleme bei den Herstellern infolge der fehlenden Kabelbäume wenn überhaupt erst im dritten und vierten Quartal bemerkbar machen.