Der Carsharing Markt ist im Wandel: Galt es vor wenigen Jahren noch als das Non plus Ultra, als Autohersteller eine Free-Floating-Flotte zu betreiben, trennt sich hier mittlerweile die Spreu vom Weizen. Denn FleeFloating ist ein teures Geschäft. Nicht umsonst gaben BMW und Mercedes ihr Vorhaben auf und kündigten bereits im Mai vergangenen Jahres an, ihre Free-Floating-Tochter Share Now an den französisch-italienischen Autokonzern Stellantis zu verkaufen. Im Herbst zog Volkswagen nach und verkaufte seine Free-Floating-Flotte WeShare an den Carsharing Anbieter Miles. Höchst defizitär seien beide Flotten gewesen, heißt es von den Unternehmen.
„Carsharing als reines Free Floating ist sehr schwer profitabel zu gestalten, wenn es nicht mit anderen Geschäftsmodellen wie Auto-Abos verzahnt ist“, erläutert Florian Tauschek, Carsharing Experte bei der Strategieberatung Berylls, den Schritt der drei großen deutschen Autohersteller. „Free Floating macht aktuell nur in wirklich großen Städten Sinn, da deren Zentren eine hinreichend große Einwohnerdichte bieten, um die Nachfrage mit der Größe der Flotte in Einklang zu bringen“, so Tauschek. Außerdem sei der Einfluss der IT nicht zu unterschätzen: „Die Kommunikation mit den Nutzern, der Buchungsvorgang – all das muss sitzen, sonst vergrault man die Kunden.“