Man darf es zweifellos als Lob und großen Karriereschritt betrachten: Den Wechsel vom südafrikanischen Uitenhage, wo 2019 im Volkswagenwerk rund 160.000 Fahrzeuge vom Band liefen, nach Mladá Boleslav an die Spitze des Herstellers Skoda, der 2019 allein in Tschechien fast eine Million Fahrzeuge produzierte.
Und doch war im Vorfeld zu hören, dass sich Thomas Schäfer nicht leicht damit tat, diesem Ruf von Konzern-Chef Herbert Diess zu folgen. Der Geschäftsführer von Volkswagen Südafrika wäre auch aus privaten Gründen lieber in Uitenhage bei Port Elizabeth geblieben. Seine Ehefrau Wendy ist Südafrikanerin. Doch am Schluss konnte sich der 50-jährige Manager wohl kaum gegen die Beförderung wehren. Denn „wenn Schäfer die Führung jener Marke, die den VW-Familien Piëch und Porsche traditionell eng am Herzen liegt, verweigert, riskiert er seinen Ruf intern schwer zu beschädigen“, so skizzierte ein hochrangiger VW-Manager die Lage, nachdem klar war, dass Skoda-Chef Bernhard Maier abtreten würde.