Skoda Deutschland vor Start einer Budget-Werkstattkette

Die Branchentransformation zwingt zum Wandel im Servicegeschäft. Nun will der Volkswagen-Konzern sein Konzept einer Billig-Werkstattkette ausbauen und auf andere Konzernmarken übertragen. Die tschechische Konzerntochter Skoda steht mit einem eigenen Budget-Serviceangebot in den Startlöchern.

"Wir sind in den letzten Abstimmungen mit der tschechischen Konzernmutter", sagte Hilmar Niebel, Serviceleiter Skoda Deutschland der Automobilwoche. Noch steht allerdings kein konkreter Termin fest. Geht es nach dem Service-Chef von Skoda Deutschland, legt die Budget-Servicekette Anfang nächsten Jahres los.

Dabei hat man bei Skoda nicht nur den deutschen Markt im Blick: "Die tschechischen Kollegen denken über eine europäische Lösung nach", so Niebel. Der deutsche Markt nimmt bei den Plänen aber eine Vorreiterrolle ein und soll als Pilotmarkt fungieren.

Dabei profitiert Skoda von den Erfahrungen, die Volkswagen Pkw und Nutzfahrzeuge mit dem Werkstattkonzept gemacht haben. Bereits 2017 führte VW den "Economy Service" ein. Mit günstigen Angeboten will der Hersteller die Nutzer älterer Fahrzeuge länger in den Markenbetrieben halten. Mittlerweile zählt das Netz 820 Standorte, etwa 850 sollen es werden.

"Die VW-Partnerbetriebe mit Economy Service weisen 2020 und 2021 im Segment 2 und 3 eine deutlich stabilere Geschäfts- und Umsatzentwicklung auf als Partnerbetriebe ohne Economy Service", sagte ein VW-Sprecher.

Auch wenn es Kunden für ein solches Angebot gibt, bezweifelt Zoran Nikolic, Geschäftsführer Wolk After Sales Experts, dass so das eigentliche Ziel erreicht werden kann: "Das Ziel, ältere Fahrzeuge zurück in die Markennetze zu holen, lässt sich aus unserer Sicht mit einem solchen Ansatz nicht erreichen." Egal ob Volumen- oder Premiummarke – das gelte grundsätzlich.

Denn aus seiner Sicht passt das Konzept nicht zu einem etablierten Hersteller. "Die Kunden werden fragen, warum es zwei unterschiedliche Originalteile gibt und sie nach vier Jahren deutlich günstiger sind", so Nikolic. Darauf wird es wohl keine vernünftige Antwort geben.

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