Sie war – neben Tesla natürlich - die vielleicht mutigste und unkonventionellste Automarke, die in den letzten 50 Jahren gegründet wurde. Doch während Tesla an der Börse durch die Decke geht, gilt Smart als Millionen-, ja vielleicht sogar Milliardengrab. Denn so innovativ der zuletzt sogar nur noch elektrisch angebotene Bonsai-Benz auch sein mag und so gut er in die Zeit einer fortschreitenden Urbanisierung passt, konnten die niedrigen Verkaufserlöse die hohen Investitionen nie wieder hereinholen. Und das, obwohl der Smart für sein Format immer ein ziemlich teures Auto war. Aber kleine Autos zu niedrigen Preisen zu bauen, das ist eine Disziplin, mit der sich alle deutschen Hersteller schwertun, und Daimler offenbar ganz besonders.
Deshalb haben die Schwaben vor zwei Jahren die Notbremse gezogen und Smart in ein Joint Venture mit dem chinesischen Großaktionär Geely eingebracht, der nicht mit Klasse, sondern mit Masse Kasse machen kann, der schnell entwickelt und billig produziert. Seitdem reift mit chinesischer Technik und deutschem Design der erste Smart einer neuen Ära. Und wer sich das Concept #1 anschaut, das jetzt auf der IAA einen bereits ziemlich konkreten Ausblick auf das Serienmodell gibt, der wird kaum mehr Gemeinsamkeiten mit ForTwo und Forfour finden als das Logo – und selbst das wurde kräftig retuschiert. "Wir haben die Gelegenheit genutzt, die Marke neu zu erfinden", sagt Designchef Gorden Wagener und verspricht, das sich zwischen Studie und Serie in den zwölf Monaten bis zum Verkaufsbeginn nicht mehr viel ändern wird.