Die Auto-Industrie steckt in der Zwickmühle. Denn auf der einen Seite verlangen die Kunden nach immer mehr Leistung und zahlen dafür bereitwillig jenes Geld, das die Konzerne für die anstehende Transformation brauchen. Und auf der anderen Seite mahnt die Gesellschaft dringend niedrigere CO2-Werte und mehr Elektrifizierung an. Wohin das führt, sieht man jetzt auch am neuen Defender, den Land Rover ein Jahr nach der Premiere in diesen Tagen um zwei Varianten ergänzt, die es beiden Lagern recht machen wollen und deshalb so unterschiedlich sind wie Mr. Jekyll und Dr. Hyde. Denn wo sich der Geländegigant früher als fabrikneuer Oldtimer über alle Trends hinweg setzten konnte, muss er jetzt als modernes Auto mit der Mode gehen und entsprechend reagieren. Deshalb gibt's zum einen endlich das lange erwartete Comeback des V8-Motors, der hier für Preise ab 117.600 Euro vermutlich zum letzten Mal aus dem Vollen schöpfen darf. Und zum anderen baut Land Rover für 74.400 Euro aufwärts im Defender zum ersten Mal einen Plug-in-Hybrid ein und stimmt die Kundschaft so zumindest für gut 50 Kilometer auf die elektrische Zukunft ein.
Zwar kostet der Defender schon als kurzer 90er mit drei Türen in der V8-Version mehr als doppelt so viel wie das Grundmodell und spätestens mit den 121.200 Euro für den fünftürigen 110er ist man dann auf dem Niveau des Range Rovers, doch bekommt man dafür einiges geboten. Denn fünf Liter groß und 525 PS stark, verspricht der letzte Kompressor in der Liga der gewaltigen Geländewagen die geballte Unvernunft – und jede Menge Spaß.