Angriff auf Sixt, Europcar & Co

Wer mit Sixt, Europcar, Hertz und Co mithalten will, muss an Flughäfen und großen Bahnhöfen präsent sein. Diesen Sprung macht nun die Starcar-Gruppe: Ab Januar 2024 bietet die Autovermietung ihre gesamte Pkw-Flotte am Flughafen in Köln-Bonn an.

„Unser Ziel war es, zunächst in ganz Deutschland flächendeckend für unsere Kunden verfügbar zu sein. Nachdem wir das erreicht haben, ist es nur folgerichtig, mit dem Flughafengeschäft zum internationalen Player heranzuwachsen“, sagt Starcar Sales Director Frank Langbein.

Und Jens Erik Hilgerloh, Chef der Starcar-Gruppe ergänzt: „Am Flughafen Köln/Bonn haben wir die Ausschreibung gegen etablierte Wettbewerber gewonnen. Unser Angebot war einfach deutlich besser.“

Damit richtet der Unternehmer eine klare Kampfansage an die etablierten internationalen Vermieter: Zuerst holte sich die Starcar-Gruppe deren Mitarbeiter, jetzt will sie die Kunden. Denn bislang haben die internationalen Vermieter das lukrative Geschäft mit Geschäftsreisenden und Touristen an Flughäfen und Bahnhöfen unter sich aufgeteilt.

„Wir haben zahlreiche neue Fach- und Führungskräfte von Wettbewerbern angeworben“, sagt Hilgerloh. Mit Hilfe von deren Know-hows und deren Erfahrung gehe Starcar nun auf Expansionskurs.
 
Die nächsten Schritte sind bereits eingeleitet. „Wir haben weitere Airports im Auge, an denen im kommenden Jahr Stationen folgen werden“, so Langbein. Und Hilgerloh ergänzt: „Aber es ist nicht so, dass hier alle auf uns warten. Gerade gegen die internationalen Wettbewerber wird dies ein ziemlicher Kampf.“

Um sich in den Bereichen der Geschäftskunden und Touristen zu etablieren, braucht Starcar einen langen Atmen. Und genügende Ressourcen. Die scheinen vorhanden. Dann Starcar profitierte von den Krisen der vergangenen Jahre.

Corona brachte zunächst das Vermietergeschäft mit Touristen und Geschäftsreisenden zum Erliegen. Dann fehlten die Fahrzeuge. Denn den margenschwachen Vertriebskanal über Vermieter bedienten die Hersteller bestenfalls drittrangig.

Während sich einige große Vermieter komplett neu aufstellen mussten, konnte Starcar zulegen. „Wir waren ein klarer Gewinner der Corona-Krise, weil wir weder an Flughäfen noch an Bahnhöfen präsent waren“, so Hilgerloh.

Im vergangenen Jahr verbuchte Starcar ein Rekordjahr: Bei einem Umsatz von knapp 267 Millionen Euro erzielte der Vermieter ein Ebitda-Gewinn von rund 24 Millionen Euro (Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögensgegenstände). Die Eigenkapitalrendite lag bei über 57 Prozent.

Zuvor hatte der Betrieb mit mittelständischen Wurzeln die Weichen bereits auf Wachstum gestellt. Ende 2021 zählte Starcar in Deutschland noch 54 Vermietstationen, im folgenden Jahr waren es dann 80 Standorte.

Nun machen HIlgerloh und sein Team den nächsten Schritt: „Wir haben das Personal, wir haben die Kunden, wir haben die Marke – wir sind bereit für die weitere Expansion.“

Aus dem Datencenter:

Vermieterzulassungen in Deutschland