Verkauf von Leonis Automobil-Kabelsparte geplatzt

Der Verkauf der Business Group Automotive Cable Solutions (BG AM) des Zulieferers Leoni an die thailändische Stark-Gruppe ist auf Eis gelegt. Wie Leoni in einer Adhoc-Mitteilung bekanntgab, hat Stark am Dienstag unerwartet sehr weitreichende Änderungen des Kaufvertrags verlangt. Trotz Kompromissbereitschaft seitens Leoni habe Stark eine Einigung abgelehnt und werde das Closing nicht vollziehen.

Leoni erklärte weiter, dass sämtliche Bedingungen für den Vollzug des am 23. Mai 2022 abgeschlossenen Vertrags mit der Stark Corporation Public Company über den Verkauf von BG AM fristgerecht erfüllt wurden und der Vollzug kurzfristig erfolgen sollte. Da keine vertragliche Grundlage für die Verweigerung des Vollzugs besteht, verhält sich Stark nach Auffassung von Leoni vertragsbrüchig. Der Zulieferer kündigte an, alle Maßnahmen zur Durchsetzung seiner Rechte gegenüber Stark ergreifen zu wollen.

Die Transaktion steht laut Leoni in Zusammenhang mit dem geplanten Refinanzierungskonzept, das die Basis für die Finanzierung des Leoni-Konzerns bis Ende 2025 bilden soll. Das Unternehmen habe mit seinen Konsortialbanken und Schuldscheingläubigern hierfür bereits eine umfassende Vertragsdokumentation des Refinanzierungskonzepts auf Basis der im Juli 2022 erzielten Grundsatzeinigung unterzeichnet.

Wesentliche Voraussetzung für dessen Umsetzung sei allerdings eine Teilrückführung von Finanzverbindlichkeiten mit Mitteln aus dem BG-AM-Verkauf. Weil der Kaufvertrag durch Stark nicht erfüllt wurde, könne auch das Refinanzierungskonzept zunächst nicht umgesetzt werden.

Die Konsortialbanken hätten bereits (unter banküblichen Zustimmungsvorbehalten) erklärt, "die zum 31. Dezember 2022 fälligen Kreditlinien vorübergehend zu prolongieren". Leoni werde mit den Konsortialbanken Gespräche über geeignete Anpassungen des Refinanzierungskonzepts aufnehmen.

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