Vertragschaos bei Stellantis

Vertragschaos bei Stellantis in Österreich: Der Hersteller verschiebt die Umstellung auf das Agentursystem nun auf September, im Juli kommen aber die neuen Serviceverträge. Ein Stellantis-Sprecher bestätigte die erneute Verzögerung. Man wolle die Sommermonate als "Phase-in“ nutzen, um letzten Optimierungen und erste organisatorische Umsetzungen für das operationelle Go-live“ vorzunehmen.

Letztlich sind die Verhandlungen immer noch nicht abgeschlossen. "Der eigentliche Vertragstext des Retailervertrags steht , aber wir müssen in den nächsten Wochen noch kleinere Themen rund um die Zahlung, Kundenansprüche, steuerliche Aspekte und Ähnliches klären", sagt Peter List, Geschäftsführer der Eisner-Gruppe und Sprecher der Stellantis-Händlerverbände in Österreich. Im Juni wolle man damit fertig werden, sodass die dahinterstehenden Prozesse im Juli und August geklärt werden können.

Österreich ist für Stellantis der Pilotmarkt zur Einführung es Agenturvertriebs für die Volumenmarken Opel, Fiat, Peugeot, und Citroen. Beim sogenannten Kommissionsagentenmodell ist der Händler Vertragspartner des Kunden, die Ware bleibt bis zur Übergabe im Besitz des Herstellers.

"Mit der Unterschrift unter den Vertrag sichert der Partner zu, dass er die neue CI einführt, die jede Marke bekommt“, sagt List. "Die Umsetzung der neuen CI dauert aus heutiger Sicht bis 2024.“

Im Showroom müssen die einzelnen Marken durch eine hohe geschlossene Zwischenwand getrennt sein. "Das ist uns unverständlich und stört im Betriebsalltag, da man den Bereich nicht mehr einsehen kann“, so List. Eine Trennung mittels Möbel oder Pflanzen wäre aus seiner Sicht kostengünstiger, eleganter und im Ablauf einfacher.

Haben die Partner mehrere Marken in einem Autohaus, braucht jede Marke einen separaten Eingang.

Zu den Kosten für die neue CI wollte sich List nicht äußern. Aus Händlerkreisen war zu hören, dass der Gesamtaufwand pro Marke in der Regel zwischen 120.000 und 180.000 Euro liegt.

Stellantis muss einen Teil der Kosten tragen. Die markenspezifischen Investitionen für den Neuwagenbereich liegen beim Hersteller, die marktspezifischen beim Händler. Für jedes Element habe man sich auf einen bestimmten Verteilungsschlüssel geeinigt, berichtet ein österreichischer Stellantis-Partner. Am Ende liege die Kostenverteilung Hersteller/Agent insgesamt bei 70 zu 30. Neu CI und Kostenteilung handhabt Stellantis laut Händlern europaweit einheitlich.

Aus dem Datencenter:

Stellantis-Vertriebsnetz in Deutschland