Stellantis startet grünes Großprojekt

Die inzwischen auf 15 Marken angewachsene Stellantis-Gruppe hat im früheren größten Fiat-Werk in Mirafiori bei Turin ihren zentralen Recycling-Hub offiziell eingeweiht.

Vorstandschef Carlos Tavares und Stellantis-Chairman John Elkann durchschnitten symbolisch ein Band und nahmen damit das Zentrum in Betrieb. Der Autokonzern investierte dafür in einem ersten Schritt 40 Millionen Euro.

Mit dem offiziell "SUSTAINera Circular Economy Hub" (CE Hub) genannten Werk nimmt Stellantis den wichtigsten Baustein seiner "4R"-Strategie in Betrieb. Jeweils ein "R" steht dabei für Remanufacturing (Wiederaufbereitung), Repair (Reparatur), Reuse (Wiederverwendung) und Recycle. Stellantis folgt damit dem Beispiel der Renault-Gruppe, die bereits im Jahr 2020 ihre "Re-Factory" im ehemals größten Renault-Montagewerk in Flins bei Paris in Betrieb nahm.

"Wir industrialisieren mit dem Hub die Rückgewinnung und nachhaltige Wiederverwendung von Materialien, wir bauen neue Technologien und fortschrittliche Fähigkeiten auf, während wir in diesem Bereich wachsen", sagte Tavares bei der Eröffnungsfeier.

Die gesamten Aktivitäten seien nicht nur gut für die Umwelt, sondern würden auch finanziellen Wert für Stellantis schaffen. Konkret will Stellantis damit im Jahr 2030 einen Jahresumsatz von rund zwei Milliarden Euro erzielen.

Chairman John Elkann erklärte: "Der Hub wird ein beispielhaftes Muster für den Automobilsektor sein. Er verbindet Umweltfreundlichkeit mit wirtschaftlicher Entwicklung."

Stellantis kooperiert mit mehreren Unternehmen, um die teilweise sehr speziellen Aufgaben in dem Hub zu bewältigen. Das auf Batterie-Recycling spezialisierte Unternehmen Orano ist für die Batterie-Weiterverwertung zuständig.

Mit Valorauto SAS hat Stellantis ein Joint Venture gegründet, dass die Verwertungskette von Gebrauchtfahrzeugen zum Ziel hat.

Mit Qinomic baut der Autokonzern einen eigenen Kreislauf zur Neu- und Wiederverwertung gebrauchter leichter Nutzfahrzeuge auf.

Dazu plant Stellantis nach eigenen Angaben mehrere andere Partnerschaften, um weitere besondere Recycling- und Wiederverwertungsaufgaben in Angriff zu nehmen.

Zum Start sind in dem Kreislaufwirtschafts-Hub 170 Facharbeiter beschäftigt, bis 2025 soll diese Belegschaft aber auf 550 Mitarbeiter wachsen.

Die für den Hub genutzten Flächen haben eine Größe von 73.000 Quadratmetern und sollen in den nächsten Jahren mit Leben gefüllt werden. Rund 55.000 Quadratmeter davon waren in den Monaten zuvor von unbrauchbaren Gewerken und Maschinen befreit worden. Allein dabei wurden bereits 5000 Tonnen Metall wiedergewonnen und in einen Kreislauf zur Wiederverwertung gegeben.

Aus dem Datencenter:

Die wichtigsten Nachhaltigkeits-Verbesserungen im Stellantis-Konzern 2022