Leapmotor könnte bei Stellantis in Italien bauen

Die Zusammenarbeit zwischen Stellantis und dem chinesischen Autobauer Leapmotor könnte sich beträchtlich vertiefen. Stellantis erwägt, für Leapmotor Fahrzeuge in Italien zu bauen. Das sagte eine mit der Angelegenheit vertraute Person der Automobilwoche-Schwesterzeitung Automotive News Europe.

Sie bestätigte damit italienische Medienberichte. Demnach sagte Stellantis-Vorstandschef Carlos Tavares: "Wenn wir die Möglichkeit haben, weil es wirtschaftlich sinnvoll wäre, dann würden wir natürlich Leapmotor-Fahrzeuge in Italien herstellen." Ein Sprecher von Stellantis bestätigte diese Aussage, wollte aber keine weiteren Einzelheiten dazu nennen.

Jährlich könnten im unausgelasteten Werk in Mirafiori bei Turin bis zu 150.000 Low-Cost Elektrofahrzeuge für Leapmotor montiert werden, hieß es weiter aus dem Umfeld von Stellantis. Produktionsbeginn könne schon 2026 sein, aber auch das Jahr 2027 komme dafür in Frage.

In Mirafiori wurden einst hundertausende Fiat 500 und Fiat 600 gefertigt. Aktuell werden dort aber nur noch der Maserati Levante gebaut und die Elektroversion des Fiat 500. Vom Levante wurden 2023 nur noch 9000 Einheiten gefertigt, vom Fiat 500 E rund 77.000 Einheiten.

Der Bau des aktuellen Fiat 500 endet zudem Ende 2026. Dann stünde das Werk in Mirafiori nahezu ohne Kapazitäten da, wenn bis dahin keine andere Lösung gefunden wird.

Stellantis war im Oktober mit 21 Prozent bei Leapmotor eingestiegen und hatte dafür 1,5 Milliarden Euro investiert. Das Joint Venture mit Sitz in den Niederlanden hat das Ziel, ab 2030 mindestens 500.000 Einheiten jährlich außerhalb Chinas zu verkaufen. (Mitarbeit: Luca Ciferri)