Stellantis testet eFuels

Stellantis führt trotz seiner Entscheidung für rein elektrische PKW ab 2030 umfangreiche Tests mit eFuels durch. Das Unternehmen bestätigte am Donnerstag, dass man im Endstadium einer längeren Testreihe mit insgesamt 28 europäischen Motorenfamilien stehe.

Stellantis wolle dadurch ermitteln, welches CO2-senkende Potenzial der Einsatz von eFuels in vorhandenen Verbrennermotoren habe. Es gehe um 28 Motorenfamilien, die seit 2014 in Europa gebaut wurden und noch bis 2029 gebaut werden. Zwar will Stellantis an seiner Entscheidung nicht rütteln, ab 2030 in Europa nur noch rein elektrische PKW anzubieten. Mit den eFuels-Tests will der Autobauer aber herausfinden, ob der große Fahrzeugbestand von Peugeot, Citroen, Opel, Fiat und Co. in Europa ohne Probleme eFuel-tauglich ist.

Vorstandschef Carlos Tavares erklärte dazu: „Wir verstärken unsere Anstrengungen im Kampf gegen die Erderwärmung, indem wir kohlenstoffneutrale Kraftstoffe als ergänzende Lösung zu unserem ganzheitlichen Dekarbonisierungsansatz testen.“

Es müssten „intelligente Alternativen“ gefunden werden, um die CO2-Emissionen der 1,3 Milliarden auf der Straße befindlichen Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren zu reduzieren. Die Verwendung von eFuels in den bis zu 28 Millionen Fahrzeugen der Stellantis-Flotte habe das Potenzial, von 2025 bis 2050 europaweit bis zu 400 Millionen Tonnen CO2 zu reduzieren.

Das Unternehmen betonte in einer Mitteilung mehrfach, dass die Tests nichts an der grundlegenden Ausrichtung der europäischen Modellpalette auf batterie-elektrische Fahrzeuge änderten. Ab Ende 2030 wolle der Konzern weiterhin in Europa nur noch rein elektrische PKW anbieten.

Dennoch gebe es Gründe für den Einsatz von eFuels, erklärte der Autobauer. Es gehe um eine "ebenso einfache wie erschwingliche Option zur Dekarbonisierung" der Bestandsfahrzeuge, ohne diese Fahrzeuge zu ersetzen, das Kraftstoffsystem der Motoren aufzurüsten oder den Aufbau eines neuen Tankstellennetzes abwarten zu müssen.

Konkret sollen die Tests zeigen, wie die mit eFuels betriebenen Verbrennermotoren reagieren bezüglich Auspuffemissionen, Startfähigkeit, Motorleistung, Zuverlässigkeit, Haltbarkeit, Ölverdünnung, Kraftstofftank, Kraftstoffleitungen und Filter.

Aus dem Datencenter:

CO2-Ausstoß der Pkw-Neuzulassungen in Deutschland bis März 2023