Stellantis und Foxconn starten Partnerschaft

Der seit Jahresbeginn operative Autokonzern Stellantis und der taiwanesische iPhone-Bauer Foxconn haben sich verbündet, um gemeinsam f Komponenten für elektrifizierte und vernetzte Fahrzeuge zu entwickeln und zu bauen.

Stellantis lud am Montag Journalisten auf der ganzen Welt zu einer Online-Pressekonferenz für den Dienstag ein, bei der Einzelheiten zu der Vereinbarung bekanntgegeben werden sollten. Sprechen sollen dabei Stellantis-Vorstandschef Carlos Tavares und Foxconn Chairman Young Liu.

Die beiden Großunternehmen hätten ein Joint Venture gegründet und eine "strategische Partnerschaft" vereinbart, teilte Stellantis zunächst nur mit. Partner auf der chinesischen Seite ist die Foxconn-Tochter Hon Hai Precision Industry.

Bereits im Januar 2020 hatte der damalige Fiat-Chrysler-Konzern die Aufnahme von Gesprächen mit Foxconn über eine engere Partnerschaft angekündigt. Von diesen Gesprächen profitiert nun offenbar die gesamte Stellantis-Gruppe.

Dies könnte mittelfristig auch für Opel interessant werden, denn die Rüsselsheimer wollen als deutscher Autobauer in China dauerhaft Fuß fassen. Das hatte Opel-Chef Michael Lohscheller noch vor wenigen Tagen im Automobilwoche-Interview angekündigt.

Foxconn hatte im vergangenen Januar auch schon eine Partnerschaft mit der chinesischen Geely Holding angekündigt. Solche Kooperationen zwischen den beiden verfeindeten Staaten sind noch ungewöhnlich. Auch dabei soll Foxconn als Auftragsfertiger für Geely wirken. Foxconn soll wichtige Aufgaben bei der Produktion von Fahrzeugen der Marken Faraday Future übernehmen. Ein weiterer Foxconn-Kunde ist das chinesische Start-Up Byton, das von 2022 an elektrische SUVs bauen will und dabei auf das Produktions-Know-How von Foxconn setzt.

Im vergangenen Oktober hatte Foxconn seine neue MIH-Plattform vorgestellt, die zum zentralen Baustein aller künftigen E-Auto-Kooperationen werden wird.

Die flach bauende Skateboard-Plattform enthält nicht nur alle zentralen Hardware-Elemente, sondern auch die wichtigsten Software-Komponenten, und zwar auch die wichtigsten Komponenten für autonomes Fahren.

Diese Bausteine sind alle modular nutzbar und erlauben dadurch einen breiten Einsatzbereich für unterschiedliche Fahrzeugkonzepte. Unter anderem soll die Plattform eine variable Menge an Batterien aufnehmen können, für Front-, Heck- und Allradantrieb geeignet sein, unterschiedliche Radstände ermöglichen und damit letztlich diverse Karosserieformen erlauben.

Bei der Hardware-Plattform ist die Foxconn-Automotive-Tochter Foxtron der Treiber. Sie entstand erst im vergangenen Jahr aus einem Joint Venture zwischen Foxconn und der taiwanesischen Yulon Group. Seither hat sich Foxtron auch mit der japanischen Nidec-Group verbündet, um leistungsfähige Elektromotoren zu bauen.

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