Mercedes-Chef Ola Källenius hat in Brüssel beim Strategiedialog Automobilwirtschaft des Landes Baden-Württemberg Änderungen am Entwurf für die Schadstoffnorm Euro 7 kritisiert. Er monierte den strengen Zeitplan, wonach alle Pkw und leichten Nutzfahrzeuge die neuen Regeln bereits im Juli 2025 einhalten sollten. Dies sei zu knapp. Bisher sei es üblich gewesen, dass die Regeln zunächst für neue Modelle gelten, ein Jahr später dann für Fahrzeuge in der Produktion. Leichte Nutzfahrzeuge folgten mit einem Jahr Verzögerung. Nun aber fielen die Vorgaben auf einen gemeinsamen Termin mit zudem nur geringem zeitlichen Vorlauf. Außerdem seien die Testbedingungen unklar und würden Missbrauch zulassen, also Extremsituationen, die nicht realistisch seien. "Wenn man aber die Testbedingungen nicht kennt, ist es für die Entwickler schwierig", so Källenius.
Auch Bosch-Chef Stefan Hartung sprach sich für eine Überarbeitung des Entwurfs der Kommission aus. "Wir haben immer gefordert, dass die Vorgaben technisch machbar sein müssen", so Hartung. Zweifel hat der Chef des weltgrößten Zulieferers etwa bei den erstmals festgeschriebenen Grenzen für Lachgas bei den leichten Nutzfahrzeugen sowie den Partikelgrenzwerten für die schweren Lkw. Auch er monierte die Testbedingungen, die laut Hartung reale Fahrbedingungen und nicht "seltsame Extremsitiuationen" abbilden sollten.