ZF verabschiedet sich vom kompletten Shuttle

ZF Friedrichshafen richtet sein Shuttle Geschäft strategisch neu aus. Künftig will sich das Unternehmen auf seine Rolle als Technologieanbieter für autonomes Fahren konzentrieren. Damit verabschiedet sich das Unternehmen vom Ziel, komplette autonome Transportsysteme einschließlich Shuttles und deren Flottenmanagement anzubieten.

Stattdessen wollen die Friedrichshafener ihren Kunden Engineering-Dienstleistungen anbieten sowie Komponenten weiterentwickeln, die für autonomes Fahren benötigt werden. Bestehende Partnerschaften und Projekte in Zusammenhang mit dem bestehenden Shuttle (GRT) werden ebenso fortgeführt wie die Aktivitäten im ZF-Aftermarket.

Da sich der Markt langsamer entwickelt als erwartet und die anhaltende, mehrdimensionale Krise sowie der fortschreitende Wandel zur E-Mobilität eine strikte Kostenorientierung in der gesamten Branche erfordert, seien die hohen Vorinvestitionen nicht mehr zu rechtfertigen gewesen.

ZF sieht sich weiter in der Rolle des Zulieferers und will gleichzeitig die Technologien weiterentwickeln, die für den Bau von autonomen Transportsystemen sowie Pkw mit Fahrerassistenzsystemen und autonomen Fahrfunktionen benötigt werden. Darüber hinaus wird ZF will das Unternehmen seine Systemlösungskompetenz vermarkten, indem das Unternehmen seinen Kunden aus der Automobil- und Mobilitätsindustrie Entwicklungsdienstleistungen anbietet.

Existierende Partnerschaften und Projekte mit dem bestehenden Shuttle für den Betrieb auf separaten Fahrspuren werden fortgeführt. Dieses Shuttle-Modell der ZF-Tochter 2getthere sei bereits in Projekten wie in Rotterdam/Niederlande erfolgreich im Einsatz und soll wie vereinbart vom US-Lizenzpartner Oceaneering produziert und vertrieben werden. Projekte wie RABus zur Erforschung des automatisierten Busbetriebs in Mannheim und Friedrichshafen sind laut ZF wichtig für das neue Geschäftsmodell und sollen ebenfalls umgesetzt werden.

Den Sparkurs des Konzerns vom Bodensee hat kürzlich auch das Lenkungswerk in Gelsenkirchen zu spüren bekommen. ZF will die verlustreiche Produktion in Gelsenkirchen zum Jahresende 2024 zu schließen. In dem Werk sind derzeit noch rund 200 Menschen beschäftigt, sie stellen Lenkungen für Autos und Nutzfahrzeuge her. In Hoffnung auf Aufträge für Elektrolenkungen für Lastwagen nahm die Firma nach eigenen Angaben Millionenverluste in Kauf. Die erhofften Aufträge kamen aber nicht. Nun soll endgültig die Reißleine gezogen werden.

Dazu aus dem Datencenter:

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