SGL Carbon muss seinen Aufsichtsratsvorsitz früher als gedacht neu besetzen. Susanne Klatten, BMW-Erbin und Hauptaktionärin des Unternehmens, will das Gremium aus persönlichen Gründen mit der Hauptversammlung am 9. Mai verlassen, mehr als zwei Jahre vor dem Ende ihrer Amtszeit. Sie wolle „neue Schritte gehen und bestehende Unternehmungen ausbauen“, sagte sie.
Das Unternehmen ist nach einer harten Sanierung, zu der auch der Abbau von mehr als 500 Arbeitsplätzen gehörte, wieder profitabel.
Susanne Klatten gibt Aufsichtsratsvorsitz bei SGL Carbon ab
Susanne Klatten wird im Mai den Vorsitz des Aufsichtsrats bei SGL Carbon vorzeitig abgeben. Großaktionärin wird sie aber bleiben.
Klatten war mit ihrer Beteiligungsgesellschaft Skion seit 2009 bei SGL Carbon investiert und saß seitdem im Aufsichtsrat, dessen Vorsitz sie 2013 übernahm. Das Unternehmen stellt unter anderem Kohlefaser her. Als BMW vor zehn Jahren als erster deutscher Hersteller Elektroautos in Serie produzierte, glaubte man, die schweren Batterien durch leichte Karosserien aus Kohlefaser kompensieren zu können.
Neben Klatten beteiligte sich auch BMW an SGL. Als später VW bei dem Unternehmen einstieg, stockte Klatten ihren Anteil weiter auf, um sich eine Sperrminorität zu sichern. Heute besitzt sie 28,5 Prozent der Aktien. Die Kohlefaser-Karosserie erwies sich jedoch als zu aufwändig und zu teuer, BMW bietet seine aktuellen E-Autos mit konventionellen Karosserien an.