Suzuki entwickelt Mut zu neuer Größe: Nachdem sich die Japaner zuletzt auf kostengünstige Kleinwagen und eine mit Ausnahme des Jimny eher gesichtslose Flotte an Geländewagen konzentriert haben, fühlen sie sich jetzt mit dem neuen Across zu Höherem berufen. Denn mit seinen 4,69 Metern ist der schmuck gezeichnete Allradler nicht nur das größte Modell der Marke und mit einem Grundpreis von 58.280 Euro auch das teuerste. Sondern als erster Plug-in-Hybrid bei Suzuki wird er auch technisch zum Vorreiter. Allerdings schmücken sich die Japaner dabei mit fremden Federn. Denn von ein paar Zierteilen und ein paar eigenwilligen Entscheidungen bei der Zusammenstellung der Ausstattung abgesehen, ist der Across nichts anderes als ein RAV-4, den Suzuki von Kooperationspartner Toyota übernimmt – und offenbar teuer bezahlen muss. Nicht umsonst ist das Original beim japanischen Marktführer bei identischem Antrieb und nur leicht verminderter Ausstattung fast 11.000 Euro billiger.
Am Auto selbst gibt es dagegen wenig auszusetzen: Denn wo viele Wettbewerber bei den Akkus kleckern, hat Teilespender Toyota geklotzt und ohne nennenswerte Einbußen beim Kofferraumvolumen 96 Zellen mit einer Kapazität von 18,1 kWh unter den Wagenboden geschraubt. Deshalb wiegt der Across zwar knapp zwei Tonnen und das Laden dauert eine kleine Ewigkeit. Denn schon an der Wallbox parkt der Suzuki über vier und an der Haushaltsteckdose sind es sogarmehr als sieben Stunden. Doch dafür liegt die Reichweite im Normzyklus bei 75 und im Alltag mit ein bisschen Mühe und Weitsicht solide über 50 Kilometern. In der Stadt sind sogar fast doppelt so viel möglich. Den Normverbrauch von nur 1,0 Litern und den entsprechenden CO2-Ausstoß von 22 g/km kann man zwar vergessen. Aber wer wahlweise daheim oder an der Arbeit laden kann, kommt mit diesem Antrieb wahrscheinlich wirklich ohne Sprit durch die Woche.