Der Plan scheint aufzugehen. ZF war ein Antriebs- und Fahrwerkstechnikhersteller. 2015 kaufte der Zulieferer mit der TRW-Übernahme ein ganz neues Kompetenzfeld ein: etwa Sicherheitstechnik, optische Sensoren, Ansätze fürs autonome Fahren. 2016 beteiligte sich ZF mit 40 Prozent am Hamburger Lidar-Hersteller Ibeo. Danach folgte die Zusammenarbeit mit dem Grafikkarten-Hersteller Nvidia. Und heute hat ZF alle Kompetenzen vereint.
Für den seit 2017 mit Nvidia entwickelten Supercomputer ZF ProAI hat der Friedrichshafener Zulieferer Aufträge für Personenwagen und Nutzfahrzeuge im Volumen mehrerer Milliarden Euro in den Büchern, wie ein Sprecher der Automobilwoche bestätigte. Produktionsstart: 2024. ProAI ist ein skalierbares System und kann als Zentral- und Domänenrechner zum Einsatz kommen. Zudem haben Automobilhersteller erstmals reine Softwarepakete von ZF geordert, die ab 2023 Fahrzeuge sicherer oder komfortabler machen sollen. Dabei bietet ZF die Algorithmen zwar als selbstständiges Produkt an, das theoretisch auch die Hardware eines Wettbewerbers steuern könnte. Doch bislang läuft es wie geplant: Die Kunden kauften bei ZF Gesamtsysteme, etwa für Fahrwerksteuerung, also Hard- und Software.