Gemunkelt wurde es schon lange, jetzt ist es offiziell: Der indische Tata-Konzern, dem unter anderem Jaguar Land Rover gehört, hat sich dafür entschieden, seine geplante Batteriefabrik für Elektroautos in Großbritannien zu bauen. Der geplante Standort im englischen Somerset soll laut einer Unternehmensmitteilung über vier Milliarden Pfund kosten – umgerechnet 4,6 Milliarden Euro. Die britische Regierung stellt Berichten zufolge einen dreistelligen Millionenbetrag an Subventionen bereit, über die genaue Höhe gibt es keine bestätigten Angaben. Insider sprechen von bis zu einer halben Milliarde Pfund.
Nach Angaben des britischen Premierministers Rishi Sunak sollen rund 4000 Arbeitsplätze direkt in der Fabrik entstehen, hinzu kämen Tausende in den angeschlossenen Lieferketten. Damit ist die Tata-Batteriefabrik die wahrscheinlich wichtigste Investition in die Autoindustrie Großbritanniens, seit Nissan in den 1980er-Jahren eine Fabrik zur lokalen Produktion gebaut hat. Heute ist das Nissan-Werk im nordenglischen Sunderland die größte Pkw-Produktionsstätte im Vereinigten Königreich. Die Tata-Gigafactory soll bereits 2026 den Betrieb aufnehmen.
Laut Energieminister Grant Shapps hat "nicht nur Geld" bei den monatelangen Verhandlungen mit Tata eine Rolle gespielt, sondern auch vorhandene Forschungskapazitäten und die in Aussicht gestellte Senkung der Strompreise hätten dabei geholfen, sich gegen konkurrierende mögliche Standorte – vor allem in Spanien – durchzusetzen.