Über den Breiten- und Längengrad 30°52'15.3"N und 121°46'13.7"E kann sich der Google-User Teslas Gigafactory in Schanghai auf den Monitor holen. Das veranschaulicht, wie die Gigafactory vergrößert werden könnte. Nach Informationen der Automobilwoche plant Tesla eine sogenannte "Spiegelung" der bestehenden Fabrik. Bekannt ist bislang nur, dass es eine Erweiterung "in unmittelbarer Nähe des bestehenden Werks in Schanghai" geben soll.
"Spiegelungen" sind ein gern genutztes Mittel von Autoherstellern, wenn sie rasch die Kapazitäten vergrößern wollen. Die Vorteile liegen auf der Hand:
- Bei einem weiteren identischen Werk ist die Vorplanung schon fertig.
- Die Infrastruktur ist bereits vorhaben.
- Teilbereiche können gemeinsam genutzt werden.
- Mitarbeiter werden flexibler eingesetzt.
Und Tesla braucht die Kapazitäten dringend. Im Jahr 2021 schaffte der amerikanische Elektropionier ein Absatzwachstum von 80 Prozent auf knapp eine Million Autos. Im laufenden Jahr will Tesla-Chef Elon Musk mindestens 50 Prozent Zuwachs sehen. Analysten schätzen den Absatz in dem Geschäftsjahr auf rund 1,4 Millionen Einheiten. Das schöpft die Kapazitäten nahezu aus.
Mit der neuen Erweiterung in Schanghai könnten Kapazitäten für 450.000 Einheiten freigesetzt werden. Das wäre eine Verdoppelung der Einheiten an dem Standort.
Ursprünglich hatte Tesla nach Informationen der Automobilwoche erwogen, die neue Gigafactory in Grünheide zu spiegeln. Doch dann entschied sich Musk für Schanghai. Die Erweiterung von Grünheide soll aber zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt werden.
In dem deutschen Werk gibt es gegenwärtig nur Pläne für einen Ausbau des Presswerks. Geplant sind zudem offenbar ein Güterbahnhof sowie weitere Lagerflächen. "Pläne von Tesla, weitere Grundstücke östlich des Tesla-Geländes zu erwerben, sind der Landesregierung bekannt", teilte eine Sprecherin des brandenburgischen Umweltministeriums auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit.
Schanghai befindet sich im Lockdown. In den vergangenen Wochen hatte Tesla an dem Standort im "Closed Loop" produziert. Die Mitarbeiter dürfen dabei keinen Kontakt mit anderen Menschen haben. Teils übernachteten sie über Wochen im Werk.
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