Der Elektroauto-Pionier Tesla soll die Reichweiten-Angaben seiner Fahrzeuge manipuliert haben. Per Software-Eingriff sei bestimmt worden, dass die Fahrzeuge bei vollem Akku eine höhere Reichweite anzeigen, als sie tatsächlich hätten. Das berichtet die Nachrichtenagentur Reuters. Erst bei einem Akkustand von weniger als 50 Prozent hätten die Fahrzeuge realistischere Angaben gemacht. Die Anweisung dazu soll Insidern zufolge vor zehn Jahren von Vorstandschef Elon Musk persönlich gekommen sein. Ob die Software in aktuellen Tesla-Modellen aktiv ist, ist nicht bekannt. Auch in der Werbung soll die Reichweite der Elektroautos übertrieben worden sein, was bei den Kunden unrealistische Erwartungen geweckt und zu Enttäuschungen geführt hat
Weil sich Tesla-Besitzer dementsprechend häufig über zu geringe Reichweiten beklagten, soll Tesla eine eigene Abteilung gegründet haben, das sogenannte "Diversion Team", um Beschwerden abzuwiegeln. Vor allem sollten die Mitarbeiter die Kunden daran hindern, wegen der Probleme in die Servicecenter zu kommen, die aufgrund der vielen Anfragen überlastet waren. Reuters bezieht sich nur auf Vorfälle in den USA. Ob auch andere Märkte betroffen sind, ist noch nicht bekannt. Allerdings haben südkoreanische Behörden Tesla Anfang des Jahres wegen falscher Reichweiten-Angaben auf seiner Website zu einer Geldstrafe verurteilt.
Aus dem Datencenter: