31 von 60 Top-Ten-Plätzen nehmen Automobilhersteller in den jüngsten Arbeitgeberrankings der Beratungsunternehmen Universum und Trendence ein. Mit Bosch, dem einzigen Zulieferer, der es in die Top Ten schaffte, entfallen sogar 33 Platzierungen auf die Automobilindustrie. Das gilt für Studierende in den Bereichen Ingenieurwesen, Wirtschaftswissenschaften und IT.
Im Großen und Ganzen zeigen die beiden Umfragen recht ähnliche Ergebnisse (siehe Tabellen). Was die deutschen Automobilhersteller freuen dürfte: Konkurrent Tesla rutschte in den Rankings im Vergleich zum Vorjahr teils deutlich ab. Bei den angehenden Ingenieuren etwa fiel Tesla im Universum-Ranking vom zweiten auf den sechsten Platz, bei Trendence von Rang sechs auf acht.
"Mit der in Deutschland gestarteten Produktion scheint Tesla an Anziehungskraft eingebüßt zu haben. Profitiert haben von den Tesla-Verlusten die deutschen Autobauer. Ganz besonders trifft das auf Porsche zu. Das Automobilunternehmen kann in seinen Spitzenpositionen teilweise mehr als zwei Prozent gewinnen, was für ein solches Ranking beachtlich ist", sagt Benedikt Strobel, Senior Research Project Manager bei Universum.
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Betrachtet man die Top-5-Unternehmen in den drei Fachbereichen über die vergangenen Jahre bis 2019 (Ranking von Universum), sieht man, dass bei den angehenden Ingenieuren die Automobilbranche unter sich bleibt. Nur Siemens schafft es 2022 einmal auf Rang fünf. In den Wirtschaftswissenschaften zeigt sich ebenfalls eine Dominanz der Branche, während sie bei den IT-Spezialisten deutlich hinter Softwarekonzerne und Google zurückfällt.
Deutliche Veränderungen machen die Experten der Employer-Beratung Universum bei den Wünschen der Absolventen an ihre Arbeitgeber aus. Insgesamt legten Studierende demzufolge tendenziell mehr Wert auf Faktoren, die sich auf das Image oder die Karriere beziehen. Das treffe zum Beispiel auf Prestige, Markterfolg, eine rasche Beförderung, eine gute Referenz für die zukünftige Karriere, transparente Beförderungswege und einen leistungsabhängigen Bonus zu. Gleichzeitig seien Aspekte, die im vergangenen Jahr stark an Bedeutung gewonnen hatten, jetzt weniger wichtig. Beispiele dafür seien ein freundliches Arbeitsumfeld oder Respekt für die Mitarbeitenden.
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Die Möglichkeit, remote oder im Homeoffice zu arbeiten, spiele auch bei der Auswahl der zukünftigen Arbeitgeber eine Rolle, am meisten für Studierende der IT/Informatik. 59 Prozent von ihnen sei es wichtig oder sehr wichtig, dass der zukünftige Arbeitgeber Remote Work oder Homeoffice ermöglicht. In den Wirtschaftswissenschaften trifft das auf 55 und im Ingenieurwesen auf 45 Prozent der Studierenden zu.
Über alle Fachbereiche hinweg ist das erwartete Jahresgehalt deutlich um durchschnittlich fünf Prozent auf 48.904 Euro gestiegen. Auffällig dabei ist: Bei Männern sind es 53.220, bei Frauen 45.080 – also 15 Prozent weniger.
Aus dem Datencenter: Umfrage zur Attraktivität der Autobranche als Arbeitgeber