ZF drängt ins Zukunftsgeschäft Thermomanagement

Der Zulieferer ZF Friedrichshafen steigt nun auch ins Geschäft mit Thermomanagement- Systemen für E-Fahrzeuge ein. Dabei trifft der Konzern vom Bodensee auf bereits etablierte Konkurrenz. Nicht nur deutsche Zulieferer wie Bosch, Mahle und Schaeffler sind auf diesem Gebiet aktiv, sondern auch internationale Wettbewerber wie Dana, Marelli und Valeo.

Im Zusammenspiel mit dem elektrischen Antriebsstrang, bestehend aus Leistungselektronik, Motor und Reduziergetriebe auf 800-Volt-Siliziumkarbid-Basis, soll das ZF-System besonders kompakt und leicht ausfallen. Der Zulieferer verspricht mit 74 Kilogramm ein um 30 Prozent geringeres Gesamtgewicht für den Antrieb. Gezeigt wird die Technologie auch auf der IAA Mobility, die vom 5. bis 10. September in München stattfindet.

Mit dem Thermomanagement soll eine Drehmomentdichte von 70 Newtonmetern pro Kilogramm Antriebsgewicht möglich sein. Verbaut ist die Antriebstechnologie zu Demonstrationszwecken in einem Porsche Taycan. „Noch vor wenigen Monaten war es nur eine Vision, nun ist unser Antrieb schon in einem Sportwagen erfahrbar“, sagt ZF Vorstandschef Holger Klein.

Um schneller entwickeln zu können, will Klein den Konzern auch organisatorisch auf kürzere Entscheidungswege und agilere Abläufe trimmen. Der Zulieferer sieht in vernetzten Fahrwerkkomponenten großes Potenzial für die Zukunft. Dem soll die künftige Division Chassis Solutions Rechnung tragen. Die Neugründung ist für Januar 2024 geplant.

Die Einheit steht für mehr als 14 Milliarden Euro Jahresumsatz und führt die Divisionen Pkw-Fahrwerktechnik und Aktive Sicherheitstechnik zusammen. „Die Division Chassis Solutions bietet alle Hardware-Komponenten, um ein Fahrzeug in der Vertikal-, Längs- und Querdynamik zu kontrollieren und darüber hinaus die dazugehörige Vernetzung von Hard- und Software“, sagt Klein.

Er sieht ZF bei By-Wire-Technologien in einer Führungsrolle. Ein Hoffnungsträger ist das vollelektrische Lenksystem Steer-by-Wire. Dafür habe ZF Kundenaufträge aus allen großen Weltmärkten erhalten. Insgesamt stehen im Bereich E-Mobilität Aufträge für rund 30 Milliarden Euro in den Büchern.

Dazu aus dem Datencenter:

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