Toyota wirft Daihatsu-Führung raus

Toyota greift bei seiner Tochter Daihatsu durch und feuert die gesamte oberste Führungsebene. An die Stelle der Daihatsu-Manager treten nun langjährige Toyota-Führungskräfte. Dies teilte Toyota am Dienstag mit.

Toyota-CEO Koji Sato erklärte in einer Ansprache, notwendig seien bei Daihatsu Reformen in unternehmerischer, kultureller und organisatorischer Hinsicht.

"Von nun an werden wir im Rahmen der neuen Struktur gründlich Maßnahmen ergreifen, um eine Wiederholung zu verhindern und auf die zukünftige Wiederbelebung von Daihatsu hinzuarbeiten", erklärte Toyota-CEO Koji Sato. Er betonte, dass Toyota "das neue Daihatsu-Unternehmen" weiterhin unterstützen werde.

Daihatsu-Präsident (CEO) Soichiro Okudaira muss zum 1. März ebenso gehen wie der Aufsichtsratschef (Chairman) Sunao Matsubayashi. Neuer CEO wird Toyotas bisheriger Südamerika-Regionalchef Masahiro Inoue. Die Position des Chairmans wird aufgelöst.

Im April waren die Unregelmäßigkeiten bei den Crashtests von Daihatsu öffentlich gemacht worden. Bei 88.000 Kleinstwagen waren die Werte für Seitenaufprall-Tests geschönt worden. Toyota hatte daraufhin eine umfangreiche Untersuchung eingeleitet.

Der Bericht hatte systematische Vertuschungen ans Licht gebracht. Toyota hatte daraufhin entschieden, die gesamte Fertigung bei seiner Kleinwagen-Tochter ruhen zu lassen. Betroffen waren davon auch zahlreiche Modelle von Toyota und Mazda, die Daihatsu im Auftrag fertigte.

In den vergangenen Wochen wurden mehrere dieser Fertigungslinien wieder aufgenommen. Bis zum 26. Februar sollen weitere Modelle wieder anlaufen. Alle diese Modelle werden aber nicht in Europa angeboten, sondern in Südostasien und einigen lateinamerikanischen Märkten.

Viele Aspekte der Neuaufstellung bei Daihatsu sind mit der Entlassung der Spitzenmanager allerdings noch nicht geregelt. Toyota-Chef Sato will im April eine Neuorganisation des Unternehmens vorstellen.

Daihatsu teilte am Dienstag auch mit, dass es sich aus der strategischen Produktionsallianz mit Toyota und Suzuki, der Commercial Japan Partnership Technologies (CJPT), zurückziehen werde. Der zehnprozentige Anteil von Daihatsu an der dieser Partnerschaft wird auf Toyota übertragen.

Auf Daihatsu entfielen 2023 rund sieben Prozent des weltweiten Absatzes der Toyota-Gruppe in Höhe von 11,2 Millionen Fahrzeugen.