Vom Datennetzwerk Catena-X erhofft sich die deutsche Automobilindustrie maximale Transparenz in den Lieferketten, etwa zum CO2-Fußabdruck und zur Ressourcenschonung, der Einhaltung von Menschenrechten und Umweltschutzvorschriften. Dazu die Möglichkeit, Lieferprobleme deutlich besser bewältigen zu können. Doch Lieferketten sind global, und zumindest japanische Zulieferer werden sich vermutlich nicht direkt an Catena-X anschließen. Denn die japanischen Unternehmen NTT Data und Denso wollen ein eigenes Datennetzwerk aufbauen. Japanische Unternehmen fürchten, dass andernfalls Geschäftsgeheimnisse auf Servern in Europa landen könnten.
Dabei denken sie aber über Japan hinaus. Natürlich sei für japanische Unternehmen der Datenaustausch mit nicht-japanischen Unternehmen, Fahrzeugherstellern und Zulieferern unverzichtbar. „Zu diesem Zweck bauen wir eine sichere und stabile Plattform für den Datenaustausch zwischen Unternehmen in der ganzen Welt, die den Unternehmen die Hoheit über ihre Daten bewahrt“, erläutert man bei NTT Data die Pläne gegenüber der Automobilwoche.
Das Projekt geht auf eine Ausschreibung des japanischen Ministeriums für Wirtschaft, Handel und Industrie zurück, das die Schaffung eines branchenweiten Ökosystems für Fahrzeugbatterien fördert. Genau wie Catena-X soll es den Gratwandel zwischen dem notwendigen Teilen der Daten und dem Schutz von Geschäftsgeheimnissen gewährleisten – nur eben aus japanischer Sicht.