Schaefflers Ankündigung bis 2026 insgesamt rund 1300 Stellen abzubauen, lassen befürchten, dass ähnliche Meldungen auch von anderen Zulieferern kommen könnten. Schaeffler hatte den Schritt mit der forcierten Umstellung vom Verbrennungsmotor auf die E-Mobilität und den daraus entstehenden Belastungen begründet. Betroffen ist davon das Automotivegeschäft. 2020 als Schaeffler bereits den Abbau von 4400 Arbeitsplätzen angekündigt hatte, war davon in erster Linie der Industriebereich betroffen. Stefan Bratzel, Gründer und Direktor des Center of Automotive Management (CAM) in Bergisch Gladbach, rechnet jedenfalls damit, dass auch bei anderen Zulieferern „noch was nachkommt“. Einige der Wettbewerber seien allerdings stärker diversivfziert, so dass dies mit einem gewissen zeitlichen Verzug eintreten könne.
Bratzel bleibt bei seiner schon zuvor gegebenen Einschätzung, dass im industriellen Bereich 15 bis 20 Prozent der Arbeitsplätze durch den Transformationsprozess und die Umstellung auf neue Antriebsformen verlorengehen. Um dem zu begegnen, setzt sich dafür ein, dass die Unternehmen ihre Weiterbildungsprogramme forcieren. „Darüber lässt sich schon einiges erreichen“, sagt Bratzel. In dem Zusammenhang verweist er darauf, dass in den Unternehmen viele Arbeitsplätze in der Produktion mit angelernten Kräften besetzt sind. Allerdings müssten Menschen beim Wechsel in andere Branchen mit Abstrichen beim Verdienst rechnen.