Als Klaus Töpfer im Mai 1987 sein Amt als Bundesminister für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit antrat, war er zwar nicht der erste Bundesumweltminister, aber der erste, der das Amt länger ausübte. Sein Vorgänger Walter Wallmann, ebenfalls von der CDU, war nach nur knapp elf Monaten wieder ausgeschieden, um hessischer Ministerpräsident zu werden. Der Schock, der zur Gründung des Ministeriums geführt hatte, lag da noch nicht lange zurück: am 26. April 1986 war der Block 4 des Kernkraftwerks Tschernobyl in der – damals noch zur Sowjetunion gehörenden – Ukraine durchgebrannt und explodiert und hatte ganz Europa mit radioaktivem Fallout in Angst und Schrecken versetzt.
Anders als sein Vorgänger Walter Wallmann, der vor dem Ministerjob Oberbürgermeister von Frankfurt am Main gewesen war, hatte Klaus Töpfer schon vor dem Amtsantritt in Bonn Erfahrungen im Umweltbereich gesammelt. Der Leutnant der Reserve und Diplom-Volkswirt war einige Jahre Staatssekretär im Sozial-, Gesundheits- und Umweltministerium von Rheinland-Pfalz, bevor er dort 1985 Umwelt- und Gesundheitsminister wurde.