Der Inflation Reduction Act (IRA) der US-Regierung bedroht mit seinen Fördermilliarden zahlreiche geplante Großprojekte zur Batteriezellenherstellung (Gigafactories) in Europa. Zu diesem Schluss kommt eine am Montag veröffentlichte Analyse der europäischen Nichtregierungsorganisation Transport & Environment (T&E).
In ganz Europa seien 68 Prozent der Vorhaben und eine Zellenkapazität von insgesamt 1,2 TWh gefährdet, was den Bau von Batterien für rund 18 Millionen E-Autos bedeute, heißt es in der T&E-Studie. In Deutschland seien sogar 80 Prozent der Vorhaben gefährdet. Das größte Risiko für eine Verzögerung laste dabei auf Teslas geplanter Batterie-Gigafabrik in Berlin-Grünheide.
Für die geplante Gigafabrik von Northvolt in Schleswig-Holstein bestehe ein mittleres Risiko, da das Unternehmen nur einen Teil der Finanzierung gesichert und noch nicht mit dem Bau begonnen habe.
Mit Gefährdung beschreibt die Studie alle Vorhaben, die entweder vollständig in die USA abwandern könnten oder auch nur in Europa verzögert und verkleinert gebaut werden könnten.
Für die Studie analysierte T&E nach eigenen Angaben öffentlich zugängliche Informationen zu den 50 in Europa geplanten Gigafabriken nach den Kriterien Finanzierung, Genehmigungen, gesicherter Standort sowie Verbindungen der Unternehmen in die USA.