Valeo erwartet "Hyperwachstum"

Der französische Zulieferer Valeo will nach der vollständigen Übernahme des bisherigen Joint Ventures Siemens eAutomotive massiv wachsen, vor allem in den Bereichen Elektromobilität und autonomes Fahren.

Der neue Vorstandsvorsitzende Christophe Périllat stellte am Freitag in Paris seinen bis 2025 reichenden Strategieplan "Move Up" vor, der Périllat zufolge in ein "Hyperwachstum" münden soll. Der CEO kündigte vor Analysten an, er wolle die durchschnittliche Branchenentwicklung um mindestens fünf Prozentpunkte übertreffen.

"Wir stehen am Anfang einer Phase, in der die Transformation der Mobilität das Hyperwachstum in den Märkten für Elektrifizierung und ADAS für 15 bis 20 Jahre vorantreiben wird", sagte Périllat. Mit Move Up schaffe Valeo "eine stärkere Valeo-Gruppe, die morgen in der Lage sein wird, das Hyperwachstum, das in ihren Märkten stattfinden wird, zu nutzen."

Périllat sieht Valeo in einer idealen Ausgangssituation, um von den Veränderungen der Automobilwelt maximal profitieren zu können. "Wir verfügen über genau die Fähigkeiten, die wir benötigen, um die neue Welt der Mobilität zu gestalten", sagte er bei der Veranstaltung, an der auch die Automobilwoche teilnahm.

2035 werde der Gesamtmarkt für Elektrifizierung in der Autowelt einen Wert von 200 Milliarden Euro pro Jahr groß sein, der Markt für autonomes Fahren rund 120 Milliarden Euro. Davon werde sich Valeo einen bedeuteten Teil sichern können, zeigte sich Périllat zuversichtlich.

Der Umsatz der Gruppe werde bis 2025 auf rund 27,5 Milliarden Euro steigen, davon sollen 24 Milliarden Euro auf die Erstausrüstung entfallen. Er sei "absolut zuversichtlich", dies zu erreichen, denn schon heute habe Valeo 70 Prozent des für 2025 geplanten Umsatzes in den Büchern als Bestellungen.

Bis 2030 werde der Gesamtumsatz dann voraussichtlich 40 Milliarden Euro betragen, prognostiziert der Vorstandschef. 2021 waren 17,3 Milliarden Euro erlöst worden, ein Plus von sechs Prozent gegenüber 2020. Unter Berücksichtigung der vollständigen Übernahme von Siemens eAutomotive hatte der konsolidierte Umsatz 2021 22,1 Milliarden Euro betragen.

Beim Ertrag erwartet der Valeo-Chef bis 2025 ein Wachstum der operativen Rendite (Ebit-Marge) auf 6,5 Prozent nach 4,0 Prozent im Jahr 2021.

Die vier Wachstumstreiber von Valeo seien die beschleunigte Elektrifizierung der Autowelt, die Durchsetzung fortschrittlicher autonomer Systeme, die Neuinterpretation des Fahrzeug-Innenraums unter den Bedingungen der Digitalisierung und der Elektrifizierung sowie auch der Bereich der Lichttechnik, sagte Périllat. In all diesen Feldern sei Valeo technologisch mit führend und auch preislich sehr wettbewerbsfähig aufgestellt.

"Es wird für neue Wettbewerber sehr schwierig sein, in diesen Bereichen neu einzusteigen und kompetitive Preise anbieten zu können", sagte er. Valeo habe mehr als zehn Jahre Erfahrung in der Elektrifizierung und auch bei wichtigen Komponenten wie der Herstellung von Lidar-Systemen. "Ein Lidar-System zu bauen, ist sehr komplex, und wir wissen, wie man das effizient macht."

Valeo habe nicht nur die Kompetenz in der Elektronik-Hardware, sondern auch in der Software. "40 Prozent unserer Ingenieure sind im Bereich Software und Systeme tätig", unterstrich er.

Périllat kündigte in Paris auch an, er wolle nicht strategische Bereiche verkaufen im Gesamtwert von 500 Millionen Euro. Welche Unternehmensteile dies sind, ließ er offen. "Ich habe meine Liste", sagte er lediglich.

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