Marcus Breitschwerdt ist ein Mann der Betriebswirtschaft. Als er 1991 ins Controlling bei Daimler-Benz eintrat, war sein Onkel Werner Breitschwerdt bereits ausgeschieden. Der studierte Maschinenbauer hatte den Job als Vorstandschef der Daimler-Benz AG im Jahr 1987 an Edzard Reuter übergeben.
Jetzt hat Daimler Marcus Breitschwerdt das aktuell wohl größte Sorgenkind anvertraut. Im Mai angetreten, musste Breitschwerdt nun für das zweite Quartal eine Umsatzrendite verkünden, wie man sie sonst eher von Start-ups kennt: minus 56,1 Prozent, in absoluten Zahlen rund zwei Milliarden verbrannte Euro. Breitschwerdt ist dadurch offenbar nicht zu entmutigen und sprach gegenüber dem "Handelsblatt" von der "aufregendsten Aufgabe" seiner gesamten Karriere.
Das scheint nicht übertrieben. Denn zum Jobprofil gehört ein Stellenabbau, auch im Management. Und um mittelfristig die Zielrendite von acht Prozent zu erreichen, muss er nicht nur die internen Baustellen bewältigen, sondern sich auch der Allianz von Volkswagen und Ford stellen, die sich im Nutzfahrzeugbereich kürzlich verbündet haben.