Die geplante deutliche Senkung der Kaufprämien für Elektrofahrzeuge und das Auslaufen der Förderung für Plug-in-Hybride werden nach Einschätzung des Importeursverbandes VDIK spätestens im kommenden Jahr zu einer deutlichen Kaufzurückhaltung der Verbraucher führen. Auch der Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) rechnet mit wachsender Unsicherheit und Kaufzurückhaltung.
"Wir müssen jetzt davon ausgehen, dass es bei den Neuzulassungen von Elektroautos im kommenden Jahr eine tiefe Delle geben wird", sagte VDIK-Präsident Reinhard Zirpel der Automobilwoche. "Die Dynamik im Elektrosegment wird einen Rückschlag erleiden."
Angesichts der konjunkturellen Unsicherheiten und der steigenden Inflation wäre ein anderes Signal der Politik an die Autokunden notwendig gewesen.
"Wenn die angekündigten Förderbedingungen so umgesetzt werden, werden die Käufer bei der Bestellung weiterhin nicht wissen ob und in welcher Höhe sie mit einer Kaufprämie rechnen können. Das verunsichert enorm und wird in vielen Fällen zum Abwarten führen," sagt Zirpel. Nötig sei die Wiedereinführung des zweistufigen Antragsverfahrens, damit die Kunden schon beim Kauf die Förderung reservieren können. Stattdessen bleibe es nun beim Zulassungsdatum.
Da die Gesamtfördersumme nun gedeckelt sei, entstehe nun eine "Förderung nach dem Windhundprinzip", so der VDIK-Präsident. Dies könne die Unsicherheit der Kunden nochmals erhöhen.
Die Bundesregierung plant, die Förderung für Autos, die weniger als 40.000 Euro kosten, ab 2023 von derzeit 6000 auf 4500 Euro zu senken. Für teurere E-Autos soll es nur noch 3000 Euro geben, ab einem Kaufpreis von mehr 65.000 Euro weiterhin keine Förderung.